DIW kritisiert Atompläne der Union

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Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, warnt vor den Plänen der Union, die drei zuletzt abgeschalteten Meiler wieder in Betrieb zu nehmen und dies über eine staatliche Gesellschaft zu organisieren. "Eine mögliche Rückkehr zur Atomenergie ist teuer und falsch", sagte Kemfert der "Rheinischen Post".
"Die alten Atomkraftwerke befinden sich größtenteils im Rückbau, die
Betreiber haben sich deutlich dagegen ausgesprochen. Es wäre unnötig,
teuer, langwierig und ineffizient", erklärte sie. "Das Atomgesetz müsste
geändert werden, Brennstäbe gekauft, Mitarbeiter wieder eingestellt
werden, Atomanlagen sicherheitstechnisch geprüft werden."
Hart
kritisiert sie die Unions-Idee, wonach der Staat die Anlagen betreiben
könnte. "Eine Gründung einer Bundesgesellschaft für Atomenergie ist
absoluter Mumpitz, eine sehr schlechte Idee", so Kemfert weiter. Damit
würden hohe Kosten und Risiken auf die Gesellschaft übertragen, für die
Steuerzahler einstehen müssten.
"Atomenergie ist eine Technik der
Vergangenheit, sie sollte endlich begraben werden", forderte die
DIW-Expertin. "Atomenergie ist und bleibt exorbitant teuer und unter
marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht finanzierbar. Reaktoren können
nur gebaut werden, wenn dies durch Subventionen oder allein durch
staatliche Gelder wie in China oder Russland finanziert wird."
Kemfert
sieht keine Notwendigkeit für Kernenergie. "Auch ohne Atomenergie kann
das Stromangebot in Deutschland gesichert werden", erläuterte sie.
"Wichtig ist der weiterhin schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien."
Quelle: dts Nachrichtenagentur