Gröhe: Schröder muss gegenüber Putin endlich Klartext sprechen
Archivmeldung vom 06.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur "Geburtstagsvisite" von Bundeskanzler Schröder beim russischen Präsidenten Putin erklärt der Sprecher für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Fraktion, Hermann Gröhe MdB: Bei seiner morgigen Russland-Reise hat Bundeskanzler Schröder die letzte Chance und Gelegenheit, endlich Klartext zur besorgniserregenden innenpolitischen Entwicklung in der Russischen Föderation zu sprechen.
Der zunehmende Zentralismus dort geht einher
mit einer verstärkten staatlichen Medienkontrolle, einer vom Kreml
gelenkten Justiz und zunehmenden Einschränkungen für politisch
Andersdenkende. Und Russlands "Krieg gegen den Terror" in
Tschetschenien dient als Deckmantel für systematische Verstöße gegen
die Menschenrechte.
Die Geburtstagsglückwünsche für den russischen Präsidenten müssen
Wünsche im Namen der Menschlichkeit an den russischen Präsidenten
beinhalten. Dazu gehört auch der Umgang mit Gefangenen. Zwei Wochen
ist es her, dass die Urteile gegen die ehemaligen Yukos-Manager
Michail Chodorkowskij und Platon Lebedew nach einem Verfahren, das
rechtsstaatlichen Maßstäben nicht genügte, rechtskräftig geworden
sind. Platon Lebedew ist schwer krank; er leidet u.a. an Hepatitis B
und Bluthochdruck. Doch unabhängige medizinische Untersuchungen
wurden ihm bisher verweigert. Eine humanitäre Geste gegenüber Platon
Lebedew ist notwendig. Wir fordern den Kanzler auf, sich bei Putin
für Platon Lebedew einzusetzen und ihn daran zu erinnern, dass
Russland die selbst eingegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen
zur Wahrung der Menschenrechte einhält! Auch wenn Schröders letzte
Kanzler-Reise nach Moskau eine "Geburtstagsvisite" ist, bietet sich
doch die Gelegenheit, den inakzeptablen Kuschelkurs der letzten Jahre
zu beenden und zu einer Politik gegenüber Russland zurückzukehren,
die den Menschenrechten in besonderer Weise verpflichtet ist.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion