Gedenkstätte Buchenwald warnt vor Wahl von AfD-Landtagspräsidentin
Archivmeldung vom 25.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, hat vor der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtages vor der Wahl eines AfD-Politikers zum Landtagspräsidenten gewarnt. "Auf jeden Fall sollte ein Landtagspräsident der AfD verhindert werden", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Auch ein Vizepräsident der AfD würde die Demokratie beschädigen, es ist aber fraglich, ob sich das durchhalten lässt."
Dies
gelte auch für die Ausschussvorsitzenden im Landtag, so Wagner. "Hier
sollte aus Sicht der Gedenkstätten zumindest sichergestellt werden, dass
die AfD nicht den Vorsitz im Kulturausschuss und im Bildungsausschuss
erhält", sagte er. Im Übrigen sollten sich alle demokratischen Parteien
einig sein, dass es im Landtag keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD
geben dürfe.
"Die Ausgangslage ist desolat: Die rechtsextreme und
geschichtsrevisionistische AfD ist stärkste Partei im Landtag und hat
eine Sperrminorität. Hinzu kommt, dass jede mögliche Regierungsvariante
ein Schaden für die Demokratie wäre", sagte der Gedenkstättenleiter. "In
jedem Fall hätte das BSW, das ich für eine nationalpopulistische,
Putin-treue, antiwestliche und antiliberale Kaderpartei halte, ein
großes Erpressungspotential gegenüber der CDU."
Es bleibe
gleichwohl "nur das kleinere Übel: eine Regierungsbildung unter
Beteiligung mindestens von CDU, BSW und SPD unter Tolerierung der
Linken". Eine solche Koalition zu schmieden sei allerdings "eine
Riesenaufgabe", sagte Wagner.
Die AfD hat für das Amt die Abgeordnete Wiebke Muhsal nominiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur