Merkel hält Umdenken in Afrika-Politik für nötig
Archivmeldung vom 29.03.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält ein Umdenken in der Afrika-Politik für nötig. Bislang sei diese sehr stark auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet, der Blick auf Afrika sei "sehr stark von diesem Hilfsbedürfnis geprägt", sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Das sei zwar eine Komponente, aber es gebe viele erfolgreiche afrikanische Länder. Man dürfe deshalb nicht alle Länder Afrikas so betrachten, als seien sie gleich. Deshalb werde die Bundesregierung ihre Leitlinien von 2011 noch einmal überarbeiten.
Das Motto laute: Eigenverantwortung stärken und Chancen sichern und suchen. "Diese Chancen liegen auch im wirtschaftlichen Bereich", betonte Merkel, "und hier wollen wir mehr kooperieren." Die Bundesregierung wolle das Interesse der deutschen Wirtschaft wecken, mehr in Afrika zu investieren. Dazu seien "natürlich rechtlich sichere Rahmenbedingungen sehr wichtig", so die Kanzlerin. Afrikanische Länder, die Rohstoffe hätten, müssten davon auch profitieren können, erklärte Merkel. "Deutschland kann hier ein ehrlicher Makler sein.
Wir wollen keine langfristige Abhängigkeit erzeugen, sondern wir wollen einfach fair handeln, wie wir das mit anderen Ländern auch tun." Die Kanzlerin sprach sich zudem dafür aus, afrikanischen Geschäftsleuten die Einreise nach Deutschland zu erleichtern. Unternehmer, die sehr häufig und permanent in Deutschland verkehrten, könnten auch vereinfachte Einreisemöglichkeiten bekommen, sagte Merkel. Sie schlägt eine Anlaufstelle - zum Beispiel beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag - vor, die afrikanische Unternehmen berät, wie man "diese ganzen Formalitäten einfacher macht".
Quelle: dts Nachrichtenagentur