VZBV-Chef Müller: Provisionen beim Kauf privater Geldanlagen verbieten
Archivmeldung vom 19.04.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer künftige Chef des "Verbraucherzentrale Bundesverband" (VZBV), Klaus Müller, fordert, Provisionen beim Kauf von privaten Geldanlagen zu verbieten. Das wäre ein "sehr einfacher Hebel", die Beratung zu verbessern, sagte Müller dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Versteckte Provisionen sind nicht nur unehrlich, sie bringen auch den Berater immer in ein Dilemma: Verkauft er Ihnen das, was Ihnen wirklich nutzt, ihm aber kaum Geld bringt oder eben doch das, was ihm selbst mehr, Ihnen dafür aber weniger bringt."
Er wisse, dass dies ein schwieriger und langwieriger Prozess sei. "Übrigens auch für Verbraucher, die daran gewöhnt sind, dass sie Beratung umsonst kriegen. Zumindest denken sie das, denn sie zahlen die Beratung über die Provisionen am Ende doch." Verbraucherschutz sei noch ein sehr junges Politikfeld, sagte Müller dem "Spiegel" weiter. Andere Verbände hätten eine längere Tradition. "Und wir brauchen in Zukunft auch stärkere Bündnispartner. Daran müssen wir arbeiten." Angreifbar mache man sich damit nicht, "wenn wir unsere eigenen Werte und Überzeugungen nicht verleugnen". Schnittmengen mit Solarherstellern, mit den Handwerkskammern, mit dem DGB oder anderen Bündnispartnern machten den VZBV stärker "solange man den klaren Kompass hat, wohin man will".
Der ehemalige Umweltminister von Schleswig-Holstein und jetzige Chef der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen tritt sein neues Amt am 1. Mai an und folgt damit auf Gerd Billen, der als Staatssekretär ins Bundesjustizministerium gewechselt war. Müller bekräftigte die Kritik des VZBV an der Umsetzung der Energiewende: Viele Fördermaßnahmen seien nicht effizient, durch die Ausnahmen für die Industrie stehe die Akzeptanz der Energiewende auf dem Spiel.
Auf den Vorwurf, der VZBV habe mit seiner Kritik an den steigenden Strompreisen Argumentationshilfe für die Gegner der Energiewende geliefert, sagte Müller: "Wir haben eine klare Sprache gesprochen, um gehört zu werden. Das hätten wir uns auch von anderen Anhängern der Energiewende gewünscht. Und wir haben natürlich gespürt, dass wir plötzlich sehr viele Freunde hatten, die kurz vorher noch Gegner der Energiewende waren. Aber man kann sich seine Freunde nicht aussuchen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur