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Bundestagsuntersuchungsausschuss zum Breitscheidplatz-Attentat plant Sondersitzung

Archivmeldung vom 11.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Weihnachtsmarkt auf dem Breit­scheidplatz am Morgen nach dem Anschlag.
Weihnachtsmarkt auf dem Breit­scheidplatz am Morgen nach dem Anschlag.

Foto: David Levy
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundestagsuntersuchungsausschuss zum Attentat auf dem Berliner Breitscheidplatz wird nach Informationen von rbb24 Recherche am 25. März zu einer Sondersitzung zusammentreten. Anlass sind zwei Gutachten zum Thema "Spurenlage Breitscheid Platz Attentat", die vom Ausschuss im September 2020 in Auftrag gegeben wurden.

Die Sachverständigen sollten die Auswertung der durch die Sicherheitsbehörden unter anderem am Tatort und im LKW vorgefundenen und gesicherten Spuren überprüfen. Dazu gehörten auch Spuren am Leichnam des Attentäters sowie an den bei seinem Tod in Italien sichergestellten Gegenständen, zu denen auch eine Waffe gehörte. Die den Experten zur Verfügung gestellten Daten der Ermittler hatten einen Umfang von 609 Gigabite.

Die Gutachten wurden von Sachverständigen des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel sowie von einem Kriminologen der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin erstellt. Beide liegen dem rbb vor. Die Experten sollten die sichergestellten DNA-Spuren und Fingerabdrücke in Bezug auf den von den Ermittlern bislang rekonstruierten Tatablauf bewerten. Außerdem wollte der Ausschuss wissen, ob alle möglichen Spuren von den Ermittlungsbehörden erfasst wurden.

Die Sachverständigen sollten in ihrem Gutachten auch die Frage beantworten, ob die bei Amri sichergestellte Waffe identisch ist mit der Tatwaffe, mit der der polnische LKW-Fahrer erschossen wurde. Die Gutachter konnten dies nicht zweifelsfrei bestätigen, da die Projektilteile unter anderem "zu deformiert waren". Eine eindeutige ballistische Zuordnung zu der bei Amris Leichnam in Italien gefundenen Waffe sei deshalb nicht möglich.

Die in der Fahrerkabine gesicherten DNA-Spuren ließen nicht eindeutig den Schluss zu, "dass eine bestimmte Person ( z.B. Amri)... den LKW gefahren hat". Im Fahrerhaus habe es jedoch weitere Spuren einer bis heute nicht identifizierten männlichen Person gegeben, von der mehr Spuren gefunden wurden als von Anis Amri. Da diese Aussagen Fragen zum Tatablauf aufwerfen, will der Ausschuss die drei Gutachter als Zeugen befragen.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)


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