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Ungleichheitsforscher will Vermögensteuer bis 90 Prozent

Archivmeldung vom 08.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gibt es einen realistischen Unterschied zwischen Raub und Steuern? (Symbolbild)
Gibt es einen realistischen Unterschied zwischen Raub und Steuern? (Symbolbild)

Bild: Charles Krüger / Eigenes Werk

Der französische Ungleichheitsforscher Thomas Piketty fordert hohe Vermögensteuern bis 90 Prozent. Aus den Erlösen solle der Staat jedem 25-Jährigen 120.000 Euro als eine Art einmalige Erbschaft zahlen, sagte Piketty der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Piketty hatte mit seinem Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert" einen Bestseller gelandet. Seine These, dass die Ungleichheit zwangsläufig steigen müsse, wenn der Zins über dem Wirtschaftswachstum liegt, beeinflusste die Debatte um Ungleichheit in vielen Ländern. Kommende Woche erscheint sein neues Buch auf Deutsch. Darin untersucht er, mit welchen Argumenten Ungleichheiten im Lauf der Geschichte begründet wurden.

Pikettys enorme Vermögenssteuer würde viele Unternehmer praktisch enteignen. Das findet der Forscher gut. Die deutschen Familienunternehmer sollten ihre Firmenanteile an die Mitarbeiter geben, empfahl er in der FAS. "Man muss ja kein Familienmitglied sein, um gute Ideen zu haben." Der Wohlstand müsse viel schneller durch die Gesellschaft zirkulieren. "Bill Gates und Steve Jobs haben nicht den Computer erfunden. Das waren Zehntausende von Ingenieuren", sagte Piketty der Sonntagszeitung.

"Diese Heiligsprechung eines einzelnen Menschen, als wäre er wie Gott - das ist ein bisschen armselig. Wir leben im 21. Jahrhundert. Es ergibt keinen Sinn, Individuen so ins Zentrum der Geschichte zu stellen." Sein Buchhonorar für den Bestseller liegt auf der Bank "und wartet dort auf die Vermögensteuer", wie Piketty der FAS sagte. "Meine Erfahrungen mit dem Bucherfolg haben mich darin bestärkt, dass man Vermögen mit 90 oder 95 Prozent besteuern muss: Ich hatte vorher schon ein gutes Gehalt, ich brauche das viele Geld nicht. Das Buch konnte ich schreiben, weil ich von meinen Kollegen profitiert habe. Ein Teil des Erfolges war auch pures Glück. Mein Buch war nicht tausendmal besser als die Bücher von anderen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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