Dürrehilfen: Grüne rufen Klöckner zum Umsteuern auf
Archivmeldung vom 22.08.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnmittelbar vor der Entscheidung über mögliche Dürrehilfen für Landwirte pochen die Grünen auf einen grundlegenden Wandel in der Agrarpolitik. "Kurzfristige Lösungen alleine reichen nicht aus", sagte der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben).
"Damit die Krise nicht zum Dauerzustand wird, muss die Bundesregierung neben einem Hilfsprogramm für betroffene Landwirte endlich einen Klimaaktionsplan vorlegen, wie unsere Landwirtschaft klimafreundlicher und klimaangepasster gestaltet werden kann", sagte der Grünen-Politiker. "Die Landwirtschaft muss krisenfest werden - mit gesunden Böden, robusten Pflanzen und einer fairen Tierhaltung", sagte Hofreiter dem RND. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) solle sich in Brüssel dafür stark machen, dass Agrarsubventionen künftig an Umweltauflagen geknüpft werden. "Klöckner darf bei der Reform der europäischen Agrarpolitik nicht auf der Bremse stehen und muss dafür sorgen, dass EU-Gelder künftig an Landwirte ausgezahlt werden, die auf eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft setzen", forderte Hofreiter. Die europäische Agrarpolitik dürfe nicht länger "eine gigantische Subventionsmaschine für die umweltschädliche industrielle Landwirtschaft" sein.
Andernfalls, so Hofreiter, drohten Nothilfen in immer größerem Ausmaß: "Wenn die Bundesregierung die Agrarwende weiter blockiert und die Klimakrise ignoriert, riskiert sie auch in den kommenden Jahren Missernten und Ernteausfällen. Das wäre zukunftsvergessen und käme uns teuer zu stehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur