SPD-Linke: "Ampel"-Vorhaben mit Investitionsgesellschaft bezahlen
Archivmeldung vom 16.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür eine mögliche "Ampel"-Koalition hat die SPD-Linke einen Vorschlag zur Finanzierung der Vorhaben. "Zentral für die Zukunft unseres Landes sind zusätzliche öffentliche Investitionen in Klimaschutz, Bildung, Gesundheit, bezahlbaren Wohnraum und Verkehr", sagte Dierk Hirschel, Vorstandsmitglied des SPD-Forums "Demokratische Linke 21", dem "Handelsblatt".
Aus gewerkschaftlicher Sicht seien dafür jedes Jahr zusätzlich 50 Milliarden Euro nötig, so der Verdi-Chefökonom. Die Schuldenbremse verhindere aber, dass die Investitionen über Kredite finanziert werden. "Die Ampel sollte sich auf die Einrichtung einer öffentlichen Investitionsgesellschaft verständigen, welche diese Investitionen schuldenbremsenkonform durchführen könnte", sagte Hirschel.
"Hier entscheidet sich, ob eine Ampel-Koalition ein Modernisierungsjahrzehnt einläuten kann oder nicht." Die Gründung staatlicher Investitionsgesellschaften, die abseits der Schuldenbremse Schulden aufnehmen dürfen, über die der Staat dann höhere Investitionen finanziert, wird auch von Ökonomen befürwortet. Die Finanzierung ihrer Vorhaben hatten SPD, FDP und Grüne in ihrem Sondierungspapier offengelassen. Die Liberalen hatten durchgesetzt, dass die Steuern nicht angehoben werden und die Schuldenbremse nicht aufgeweicht wird. Hirschel hielt der FDP vor, durch ihre "steuerpolitische Reichtumspflege" dringend notwendige Steuermehreinnahmen zu blockieren, die für eine bessere Pflege, mehr Lehrer und eine gute Verwaltung eingesetzt werden könnten. "Deswegen sind die Liberalen die soziale Fortschrittsbremse in der Ampel", sagte der frühere Kandidat für den SPD-Bundesvorsitz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur