RWE bleibt im Streit um Hambacher Forst hart
Archivmeldung vom 07.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Essener Energiekonzern RWE verteidigt seine Pläne für Rodungen im Hambacher Forst. "Da wir im vergangenen Jahr nicht gerodet haben, sind die zeitlichen Puffer nun aufgebraucht", sagte Katja van Doren, Finanz- und Personalvorstand der RWE-Kraftwerkssparte Generation, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Die lange geplanten Rodungen sind kurzfristig zwingend erforderlich, um die Kohleförderung aus dem Tagebau Hambach sicherzustellen. Wir können unseren Betrieb nicht von Symbolpolitik abhängig machen, nicht zuletzt, weil wir Verantwortung für die Beschäftigten haben, die im Tagebau und in unseren Kraftwerken tätig sind."
Die RWE-Managerin verwies unter anderem auf Bemühungen des Konzerns zu CO2-Einsparungen im Kraftwerksbetrieb. So setze RWE in niederländischen Steinkohlekraftwerken neuerdings auch Holzpellets ein. "In den Niederlanden rüsten wir unsere beiden Steinkohlenkraftwerke auf die Mitverfeuerung von Biomasse um", sagte Katja van Doren. "Im Kraftwerk Amer in Geertruidenberg starten wir in dieser Woche mit der Verfeuerung von Biomasse, vornehmlich Holzpellets. Anfang kommenden Jahres soll die Anlage zu 50 Prozent mit Biomasse betrieben werden, später mit bis zu 80 Prozent." Auch im Kraftwerk in Eemshaven wolle RWE neben Steinkohle Holzpellets verfeuern. "Wir verfeuern vor allem Abfallprodukte aus der Forstwirtschaft und beziehen dafür nur als nachhaltig zertifizierte Materialien", sagte die Managerin. "Wir verbessern durch die Mitverfeuerung unsere Kohlendioxid-Bilanz, denn Biomasse ist CO2-neutral."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)