Piraten-Chef Nerz sieht keine Nähe der Partei zu rechtsextremem Gedankengut
Archivmeldung vom 24.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, hat jede Nähe zu rechtsextremem Gedankengut für seine Partei verneint. "Es gibt keine Nähe der Piraten zu Rechtsextremen", sagte Nerz der Tageszeitung "Die Welt". Es gebe klare Aussagen in der Satzung und Aussagen auf Ebene der Landesvorstände und des Bundesvorstandes. "Wir lassen keine rechtsextremen Tendenzen zu."
Zugleich tat Nerz die Reaktion auf die umstrittenen Äußerungen Delius` und anderer Mitglieder als "nicht angemessen" ab. "Die Piratenpartei in die rechte Ecke zu stellen ist eine Überbewertung der Aussagen und übersieht das Engagement sehr vieler Mitglieder gegen rechts", sagte er der Zeitung. Dies sei eine Verdrehung der Fakten, die manchmal vom politischen Gegner getroffen werde. "Das ist billig und nicht angemessen."
Umfrage: Piraten und Grüne legen zu
Trotz innerparteilicher Turbulenzen legen die Piraten in der Wählergunst weiter zu: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Polit-Neulinge auf zehn Prozent der Stimmen (plus 1 Prozentpunkt). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des INSA-Meinungstrends im Auftrag der "Bild-Zeitung". Die Grünen steigern sich der Erhebung zufolge um zwei Prozentpunkte; sie würden mit 15 Prozent der Stimmen als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen. Union, SPD und Linkspartei verlieren hingegen je einen Punkt. Die CDU/CSU käme demnach auf 35, die SPD auf 26 und die Linke auf sechs Prozent. Die FDP wäre mit vier Prozent nicht mehr im Parlament vertreten.
Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag von "Bild" hat das Forschungsinstitut YouGov zwischen dem 20. und 23. April 2.097 Wahlberechtigte befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur