Stopp für neue Offiziersstellen wegen Haushaltsproblemen
Archivmeldung vom 08.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der Haushaltszwänge droht der Bundeswehr eine Verschärfung der Personalprobleme. Die Union äußert deshalb Kritik an den hierzu getroffenen Etatvereinbarungen der Ampel-Koalition.
Das sei zweieinhalb Jahre nach Ausbruch des Ukraine-Krieges der völlig
falsche Weg, sagte der CDU-Haushalts- und Verteidigungsexperte Ingo
Gädechens der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgaben). Dass man es
sich in einer solchen Situation leisten wolle, "gut ausgebildete und
übrigens auch teuer ausgebildete Soldatinnen und Soldaten zu verprellen,
ist nicht nachvollziehbar".
Das Verteidigungsministerium von
Boris Pistorius (SPD) hat eingeräumt, dass Weiterverpflichtungsanträge
von Offizieren im Dienstverhältnis eines Soldaten auf Zeit ab 2025 nicht
mehr positiv beschieden werden können. "Die Vorgaben des
Bundesministeriums der Finanzen sehen für kein Ressort neue Planstellen
in 2025 vor", sagte eine Sprecherin.
Das kann bedeuten, dass
auslaufende Verträge dann nicht verlängert und keine neuen
Offiziers-Planstellen geschaffen werden könnten, es also zum Verlust
erfahrener Soldaten kommen kann. Dies müsste im Etat ansonsten
entsprechend mit Planstellen hinterlegt werden.
Durch den
geplanten Zuwachs von 181.000 auf 203.000 Soldaten müssen eigentlich
auch die Offiziersstellen mehr werden. Zum Offizier kann man in der
Regel ab einer Verpflichtung für 13 Jahre bei der Bundeswehr werden.
Derzeit gibt es laut Ministerium 45.928 Offizierinnen und Offiziere in
der Bundeswehr, inklusive Anwärterinnen und Anwärter.
Der
CDU-Politiker Gädechens betonte, es sei zwar vor dem Hintergrund "des
dramatischen Wachstums von Bundespersonal in den vergangenen Jahren"
richtig, generell bei neuen Planstellen zu bremsen. Aber die Bundeswehr
sei angesichts der sicherheitspolitischen Lage ein Sonderfall. Die Union
werde in den Haushaltsberatungen, "das Thema Bundeswehrpersonal
intensiv aufgreifen", pocht Gädechens hier auf Korrekturen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur