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Pandemiemanagement wird neu ausgerichtet

Archivmeldung vom 22.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Coronavirus (Symbolbild)
Coronavirus (Symbolbild)

Bild von Annalise Batista auf Pixabay

Angesichts der Rekordwerte bei den Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Neuausrichtung des Pandemiemanagements angekündigt. "Wir haben drei Bereiche des Pandemiemanagements, die wir an die Omikron-Welle anpassen müssen", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

Die kürzeren Quarantänezeiten und das einfachere Freitesten seien der eine Bereich, den habe man bereits erledigt. "Bleiben die Kontaktnachverfolgung und eine Priorisierung der PCR-Tests. Das gehen wir jetzt an", sagte Lauterbach mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am kommenden Montag. Sein Vorschlag für die Testpriorisierung sei, "dass künftig nur noch Beschäftigte der kritischen Infrastruktur einen positiven Schnelltest mit einem PCR-Test bestätigen lassen können", sagte der Minister. "Alle anderen Menschen, die beispielsweise zu Hause einen positiven Schnelltest hatten, sollen diesen im Testzentrum nur noch mit einem professionellen Antigen-Schnelltest bestätigen lassen", so der SPD-Politiker. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der PCR-Test ein anderes Ergebnis anzeige als ein professioneller Antigen-Test, sei "sehr gering bei der hohen Prävalenz der Omikron-Variante". Auch das Schnelltest-Ergebnis werde an das Gesundheitsamt übermittelt. "Der PCR-Test ist nicht mehr Vorausset zung für die Meldung beim RKI. So sparen wir wichtige PCR-Kapazitäten für den Höhepunkt der Welle", sagte Lauterbach. Er rechne schon in kurzer Zeit mit mehreren Hunderttausend neuen Infektionsfällen pro Tag. "Das wird kein Gesundheitsamt mehr abarbeiten können, auch nicht mit Hilfe der Bundeswehr. Wir brauchen daher schnellstmöglich einen Fokus der Kontaktnachverfolgung, zum Beispiel bei Lehrkräften, medizinischem Personal, Beschäftigten von Energie- und Wasserversorgern, Einsatzkräften und anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur", sagte Lauterbach. Ein Entwurf seines Ministeriums würde bei der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Samstag sowie bei den Bund-Länder-Beratungen am Montag diskutiert und dann auf den Weg gebracht werden. Von einer Verschärfung der geltenden Corona-Maßnahmen riet der Mediziner ab, warnte aber zugleich vor Lockerungen. "Ich bin dafür, dass wir die bestehenden Maßnahmen beibehalten, also nicht ausweiten. Aber eine Lockerung wäre fatal. Wir würden Öl ins Feuer gießen und die Welle beschleunigen", sagte der SPD-Politiker. "Wir sind zwar auf dem richtigen Kurs und schon dabei, aus der drohenden Omikron-Wand einen Hügel zu machen", so Lauterbach. Entscheidend sei gewesen, dass die Verdopplungszeit der Fallzahlen "dank der vergleichsweise strengen Regeln in Deutschland von zwei auf sechs Tage" gestreckt werden konnte. "Trotzdem können wir eine Überlastung der Intensivstationen, der Krankenhäuser und den Einbruch von Teilen der Infrastruktur noch nicht ausschließen", sagte der Bundesgesundheitsminister.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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