Remko Leemhuis vom American Jewish Committee: Den Worten müssen Taten folgen
Archivmeldung vom 12.10.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Terroranschlag von Halle sei nicht aus dem Nichts heraus passiert, sondern spiegele das gesellschaftliche Klima wider, sagt der Direktor des Berliner American Jewish Committee Remko Leemhuis im Gespräch mit »nd.DieWoche«, der Samstagsausgabe der Berliner Tageszeitung "neues deutschland".
Leemhuis sieht Antisemitismus nicht nur bei Rechtsextremen: "Wir haben offensichtlich ebenso ein massives Problem mit islamistischem Antisemitismus oder auch linkem Antisemitismus zum Beispiel in Form der BDS-Kampagne. Aber es gibt auch einen Antisemitismus der Mitte." Alle Formen zusammen ergäben einen »toxischen Mix«.
Von der Bundespolitik fordert Leemhuis vor allem Sicherheit für die Juden in Deutschland. "Es ist wichtig, dass die jüdische Gemeinschaft in der ganzen Republik jetzt geschützt wird. Und zwar jede Gemeinde und jede einzelne Institution." Den Worten müssten endlich Taten folgen. "Es ist zum Beispiel irritierend zu sehen, dass gerade im Bundesfamilienministerium Projekten zur Antisemitismusprävention die Mittel massiv gekürzt werden und wichtigen Projekten die finanzielle Grundlage entzogen wird", so Leemhuis.
Quelle: neues deutschland (ots)