Spitzel-Affäre im Rathaus - Kamera im Büro und Telefon verwanzt
Archivmeldung vom 18.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn der Stadtverwaltung in Teutschenthal (Saalekreis) sind Aufregung und Verunsicherung bei den Mitarbeitern groß. Am Freitag sind in zwei Büros illegal installierte Kameras sowie verwanzte Telefone festgestellt worden. "Die betroffenen Angestellten hatten die Technik entdeckt. Ich habe daraufhin mit drei Mitarbeitern die Räume kontrolliert und die Türschlösser austauschen lassen.
So haben wir den Status quo vorerst erhalten, bis entschieden wird, wie es nun weitergeht", sagte Bürgermeister Ralf Wunschinski (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe).Nach Informationen der Zeitung sollen Mitarbeiter der Verwaltung schon länger befürchtet haben, abgehört und ausgespäht zu werden. Im Rathaus herrsche ein massives Misstrauen untereinander. Mitarbeiter hätten sich deshalb zum Teil an abhörsichere Orte begeben, heißt es. Wer steckt hinter der Spitzelei in den Büros?
"Es gibt einen Verdacht gegen einen Mitarbeiter. Ich habe seine Zugriffsrechte auf unser IT-System abschalten lassen", sagte der Bürgermeister der Zeitung. Welche Ämter ausspioniert worden sind, will Wunschinski nicht sagen. Auch nicht, wie viele Personen in der 40 Mitarbeiter zählenden Verwaltung ausgespäht wurden. "Wir haben sofort alle notwendigen Schritte eingeleitet. Ich kann nur sagen, dass ich zutiefst entsetzt bin. Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht erlebt", so Wunschinski. Ansonsten wolle er sich an Spekulationen nicht beteiligen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)