Linken-Chefin wirft Merkel zu wenig Einsatz für Ostdeutschland vor
Archivmeldung vom 30.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Linken-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow sieht die Lücken der Angleichung zwischen Ost und West als "politische Fehler" von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Regierungschefin habe das Land "dorthin gebracht, wo es jetzt steht", sagte Hennig-Wellsow dem "Spiegel".
Dazu gehöre, "dass es noch immer Lücken bei der Angleichung von Ost und West gibt". Die Infrastruktur im Land sei vernachlässigt worden, wie man jetzt im Gesundheitsbereich sehe. "Ich habe Merkel nie als Ossi wahrgenommen", sagte Hennig-Wellsow.
"Ich hatte immer den Eindruck, dass sie auch gar nicht als Ossi gesehen werden will, sondern als Kanzlerin von allen, was ja auch berechtigt ist." Die Programmatik der Bundeskanzlerin aber sei den Interessen der Ostdeutschen zuwidergelaufen. "Die Wendezeit ist im Osten noch nicht verarbeitet, wir verdienen immer noch im Schnitt weniger Geld als Westdeutsche. Man hätte als Kanzlerin sehen müssen, was daraus für Verwerfungen folgen." Merkels Partei, die CDU, sei "völlig kaputt", sagte Hennig Wellsow. "Korruptionsskandale, Machtkämpfe. Auch das hat sie zu verantworten." Die Entscheidung Merkels, 2015 zahlreiche Geflüchtete ins Land zu lassen, hat die Linken-Vorsitzende hingegen mit "großem Respekt zur Kenntnis genommen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur