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SPD-Linke drängen auf Gleichstellung homosexueller Paare

Archivmeldung vom 09.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Hochzeit von Mathieu Chantelois und Marcelo Gomez in Toronto, eine der ersten gleichgeschlechtlichen Ehen in Kanada. Bild: wikipedia.org
Hochzeit von Mathieu Chantelois und Marcelo Gomez in Toronto, eine der ersten gleichgeschlechtlichen Ehen in Kanada. Bild: wikipedia.org

Führende Vertreter der SPD-Linken fordern nach dem Outing des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger eine Gleichstellung homosexueller Paare in Deutschland. "Es ist allerhöchste Zeit für eine umfassende Gleichstellung. Die Politik hinkt den gesellschaftlichen Realitäten noch immer weit hinterher", sagte die Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation (Jusos), Johanna Uekermann, "Handelsblatt-Online".

Die Union habe sich in den Koalitionsverhandlungen dagegen gesperrt, mehr als das umzusetzen, was vom Bundesverfassungsgericht verordnet worden sei, kritisierte Uekermann und betonte: "Wir Jusos werden uns in der kommenden Zeit weiter stark dafür einsetzen, dass die generelle Öffnung der Ehe sowie das vollständige Adoptionsrecht schnellstmöglich kommen."

Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, hofft auf ein Einlenken der Union, zumal CDU und CSU in solchen Fragen "regelmäßig vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auf Realitätskurs gezwungen" werde. "Im noch jungen Jahr 2014 ist die Hoffnung auf positive Überraschungen groß", sagte der Koordinator der Linken im SPD-Bundesvorstand "Handelsblatt-Online". "Das regierungsamtliche Lob von Herrn Seibert für das Outing des Fußballers Hitzlsperger lässt die optimistische Deutung zu, dass der Lernprozess doch noch beschleunigt und vielleicht bald sogar die Karlsruher Nachhilfe entbehrlich werden könnte."

Der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, hatte Hitzlspergers Bekenntnis positiv bewertet: "Es ist gut, dass er über etwas spricht, das ihm wichtig ist und was ihn möglicherweise auch befreit", sagte Seibert und fügte hinzu: "Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen nur aus Angst vor Intoleranz." In den vergangenen Jahren habe Deutschland hier schon enorme Fortschritte gemacht.

Schwesig fordert Gleichstellung homosexueller Paare

Nach dem Coming-out des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger hat Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) ihre Forderung nach Gleichstellung homosexueller Paare in Deutschland bekräftigt. "Ich stehe für eine Öffnung der Gesellschaft, insbesondere was die volle Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften angeht", sagte Schwesig "Handelsblatt-Online". "Ich werde weiter dafür werben und mich einsetzen, dass solche Paare nicht benachteiligt werden." Zugleich lobte die Ministerin Hitzlspergers Schritt. Es sei "gut, und ein starkes Signal", dass er sich geoutet habe. "Das macht deutlich: Homosexualität gehört zur Normalität in Deutschland."

Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, forderte die Bundesregierung auf, ihrer positiven Reaktion auf das Hitzlsperger-Coming-out Taten folgen zu lassen. Es freue ihn sehr, dass es die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert begrüßt hat, dass Hitzlsperger seine Homosexualität öffentlich macht. "Daher würde ich mich freuen, wenn jetzt die Öffnung der Ehe auch von der Bundesregierung begrüßt und umgesetzt werden würde", sagte Kahrs "Handelsblatt-Online". "Dann gibt es Gleichstellung, dann wird nicht mehr diskriminiert."

Ähnlich äußerte sich der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck. "Wer das Coming Out von Hitzelsberger wie die Bundesregierung zu Recht lobt, sollte Vorurteilen in der eigenen Politik abschwören", sagte Beck "Handelsblatt-Online". "Also Frau Merkel: Gewähren Sie Lesben und Schwulen endlich Eheschließungsfreiheit. Denn alles andere als Gleichberechtigung ist Diskriminierung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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