Auch in Brandenburg Schießstände wegen Gesundheitsrisiken geschlossen
Archivmeldung vom 13.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttNach rbb-Recherchen wurden die Schießstände der Brandenburger Polizei in Frankfurt (Oder) und Wünsdorf geschlossen. Auch der Schießstand in Eberswalde durfte zeitweilig nicht betrieben werden. Nach rbb-Recherchen soll es bei den Anlagen Probleme mit der Entlüftung geben, Schadstoffe wurden nicht richtig abgesaugt.
Auf Anfrage bestätigte der Sprecher des Innenministeriums, Lothar Wiegand, die Probleme mit den Schießständen. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) ließ eine Arbeitsgruppe einrichten, die alle Schießstätten überprüfen soll. "Minister Schröter hat auch angewiesen, keine Kosten und Mühen zu scheuen, um Klarheit zu bekommen und unsere Polizisten zu schützen", so Wiegand.
Einige Schießtrainer und SEK-Beamte ließen sich in den vergangenen Tagen medizinisch untersuchen. Nach rbb-Recherchen wurden bei fast allen erhöhte Werte an Schwermetallen im Körper festgestellt. Ein Teil der Beamten soll schon krankgeschrieben sein.
Der rbb hatte 2015 bei der Berliner Polizei die Missstände zu den maroden Schießständen recherchiert und seitdem immer wieder interne Gutachten und Mitteilungen veröffentlicht, die darauf schließen lassen, dass die damalige Behördenleitung, insbesondere die Vize-Polizeipräsidentin Koppers, über das "Außerachtlassen des Arbeitsschutzes" informiert war. Hauptsächlich durch nicht funktionierende Abluftanlagen sind mehr als 150 Berliner Schießtrainer und SEK-Beamte erkrankt. Sie haben die giftigen Pulverdämpfe über Jahre eingeatmet. Allein 40 Prozent davon leiden unter Bronchialerkrankungen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderen gegen Polizei-Vizepräsidentin Margarete Koppers wegen des Tatvorwurfs der Körperverletzung im Amt.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)