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Innenministerin: Alle müssen mehr Ukraine-Flüchtlinge aufnehmen - neue Direktzüge und Flüge in andere EU-Staaten

Archivmeldung vom 28.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Afghanistan will EU 500.000 Einwanderer schicken (Symbolbild)
Afghanistan will EU 500.000 Einwanderer schicken (Symbolbild)

Bild: Staff Sgt. Teddy Wade / Wikimedia (PD)

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will eine stärkere Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gerade in Südeuropa durchsetzen. "Offen gesagt: fast alle", sagte sie dem "Tagesspiegel" (Sonntag) auf die Frage, welche Länder in Europa noch mehr Menschen aufnehmen müssen. "Wir sorgen dafür, dass wir zum Beispiel mehr Direktzüge von Polen in andere EU-Staaten bringen."

Es gebe nun die erste Zugverbindung von Rzepin nach Lyon in Frankreich. "Das bauen wir aus. Ich setze mich zudem für Luftbrücken ein, damit Geflüchtete nicht einen beschwerlichen Weg durch halb Europa zurücklegen müssen." Griechenland habe angeboten, "dass sie Menschen aufnehmen, die per Flugzeug kommen". Am Montag beraten die EU-Innenministerinnen und Innenminister darüber.

Faeser betonte, Deutschland habe einen Führungsanspruch in der Frage: "Wir wollen vorangehen. Das ist jetzt eine historische Aufgabe für Europa. Mein Anspruch ist, dass wir in der EU viel pragmatischer und schneller agieren." Deswegen habe sie eine starke Rolle eingenommen, um zu steuern. "Ich bin sehr viel mehr im Ausland, als ich das vor meinem Amtsantritt als Innenministerin gedacht hätte." Sie räumte ein, dass es ein zu großes Ungleichgewicht gäbe. "Wir haben eine große Belastung der Nachbarstaaten wie Polen, denen man früher vorgeworfen hat, nicht aufnahmewillig genug zu sein", sagte Faeser. "Nachdem wir uns in einem historischen Schritt auf ein solidarisches, schnelles, unbürokratisches Verfahren zum Schutz Geflüchteter in allen EU-Staaten geeinigt haben, muss nun der zweite Schritt folgen: dass auch tatsächlich alle aufnehmen. Auch Spanien und Italien hätten ihre Bereitschaft dazu erklärt. "Aber sie brauchen die Verkehrsverbindungen, die wir jetzt schaffen", kündigte sie auch hierhin mehr Verbindungen an. Zudem setze sie darauf, "dass G7-Staaten wie die USA, Kanada und Großbritannien möglichst viele Menschen per Flugzeug aufnehmen."

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


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