Riexinger kritisiert Anstellung von Minderjährigen bei Bundeswehr
Archivmeldung vom 16.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttLinken-Chef Bernd Riexinger hat kritisiert, dass die Bundeswehr Minderjährige einstellt. "Soldaten unter 18 Jahren sind in meinen Augen nichts anderes als Kindersoldaten", sagte Riexinger der "Frankfurter Allgemeinen Woche".
Die Bundeswehr habe zwischen Januar und November des vergangenen Jahres 1.534 minderjährige Soldaten neu eingestellt, 974 davon als freiwillig Wehrdienstleistende und 560 als Soldaten auf Zeit, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion, die am Dienstag veröffentlicht worden war. Dass die Bundeswehr "immer wieder mit Ständen auf der Gamescom, Jugendoffizieren, Abenteuercamps und so weiter gezielt Minderjährige" werbe, finde er "unerträglich", so der Linken-Politiker weiter.
Es sei "nicht in Ordnung, Menschen unter 18, die noch leichter beeinflussbar sind und die Konsequenzen nicht immer einschätzen können, in die Bundeswehr einzugliedern und zum Töten auszubilden", sagte Riexinger. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge, die in der Arbeitsgruppe Verteidigung der Unionsfraktion im Bundestag für das Thema zuständig ist, wies den Vorwurf zurück. An der Rekrutierung Minderjähriger sei "nichts Verwerfliches", so die CDU-Politikerin. Vergleiche mit Kindersoldaten in den Konflikten Afrikas seien "unanständig", sagte Vieregge der "Frankfurter Allgemeinen Woche".
Quelle: dts Nachrichtenagentur