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Campact-Aktive protestieren vor Bundesrat gegen umstritten Gasfördermethode

Archivmeldung vom 14.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Campact e.V.
Bild: Campact e.V.

Vor dem Bundesrat haben am Freitag Aktive des Kampagnennetzwerks Campact gegen die Erdgasförderung mit „Fracking“ demonstriert. Sie steckten eine riesige Spritze voller giftgrüner Flüssigkeit in den Boden, um die sich ringsherum „Risse“ ausbreiteten.

Mit der Aktion machten sie auf die Gefahren für Grundwasser und Böden aufmerksam, die bei der umstrittenen Fördermethode entstehen. Beim Fracking wird gashaltiges Gestein mit einem Wasser-Chemikalien-Gemisch unter hohem Druck aufgesprengt, um an das Gas zu gelangen.

Anlass für die Aktion war die Abstimmung über zwei fracking-kritische Bundesratsinitiativen der Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Mit Schildern und Sprechchören forderten die Bürgerinnen und Bürger die eintreffenden Ministerpräsidenten lautstark auf, den Bundesratsinitiativen zuzustimmen.

„Fracking birgt Risiken, die bislang kaum untersucht sind. Die Folge könnten Gift im Trinkwasser und Erdbeben sein“, sagte Susanne Jacoby von Campact. „Solange eine Gefährdung von Grundwasser und Umwelt durch die Bohrung oder die entstehenden Abwässer nicht ausgeschlossen werden kann, müssen alle Fracking-Vorhaben durch ein Moratorium auf Eis gelegt werden. Künftig müssen Fracking-Bohrungen in jedem Einzelfall mindestens einer strengen Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bürgerbeteiligung unterzogen werden.“

Im Bundesrat stand ein Verordnungsantrag des Landes Nordrhein-Westfalen zur Abstimmung (TOP 32). In diesem forderte das Land eine Ausweitung von Umweltverträglichkeitsprüfungen auch auf Fracking-Bohrungen. Ein Gegenantrag von Niedersachsen sah das lediglich für neue Fracking-Anträge vor. Daneben haben Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein einen Entschließungsantrag eingebracht (TOP 72). Dieser bezeichnet Fracking auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Datenbasis als nicht verantwortbar, fordert einen Ausschluss von Fracking in trinkwasserrelevanten Gebieten und einen Stopp der Abwasserentsorgung in Versenkbohrungen.

Rund 17.000 niedersächsische Bürger /innen haben innerhalb weniger Tage an den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) appelliert, sich im Bundesrat den Initiativen von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein anzuschließen und umweltgefährdendes Fracking abzulehnen.

Quelle: Campact e.V.

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