Union und SPD wollen Staatszuschüsse an die Parteikassen erhöhen
Archivmeldung vom 17.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlUnion und SPD wollen die staatlichen Zuschüsse an die Parteikassen deutlich erhöhen. Die derzeit auf insgesamt 133 Millionen Euro pro Jahr begrenzten Zahlungen sollen um mehr als zehn Millionen Euro angehoben werden, berichtet die "Rheinische Post" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Parteikreise.
Zur Begründung
heiße es, damit solle die seit fünf Jahren unveränderte Obergrenze
der staatlichen Teilfinanzierung an die Preissteigerungen angeglichen
werden. Zwischen den Parteizentralen von Union und SPD gebe es
bereits vertrauliche Gespräche über eine entsprechende Änderung des
Parteiengesetzes. Unterdessen übte der Parlamentarische
Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, scharfe Kritik
an der Forderung der künftigen SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks,
sinkende Mitgliederzahlen der Parteien durch höhere Staatszuschüsse
auszugleichen.
"Die staatliche Parteienfinanzierung ist kein
Selbstbedienungsladen", sagte Beck der "Rheinischen Post". "Eine
Anhebung der Obergrenze der staatlichen Finanzierung kommt für uns
nur im Rahmen einer eng begrenzten Index-Anpassung in Frage, wie sie
das Parteiengesetz vorsieht." Beck hielt der SPD-Politikerin
entgegen: "Gerade sinkende Mitgliederzahlen sollten für die SPD
Anlass sein, ihre Politik zu verbessern." Sie seien aber "kein
Anlass, in einer Höhe jenseits eines Inflationsausgleiches in die
Staatskasse zu greifen".
Die Grünen wollten vor weiteren Änderungen des Parteiengesetzes eine öffentliche Prüfung der Vorschläge erreichen. "Nacht- und Nebelaktionen werden wir nicht mittragen", betonte Beck. Hendricks hatte in einem Interview der Zeitung erklärt: "Wenn die Bürger sich entscheiden, sich nicht als Mitglieder in Parteien zu engagieren, wird dies zumindest zum Teil durch öffentliche Mittel ausgeglichen werden müssen."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post