Bosbach: Auftritts-Verbot für Hassprediger Vogel
Archivmeldung vom 22.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat gefordert, gegen den Salafisten-Prediger Pierre Vogel vorzugehen. Anlass ist dessen jüngster Aufruf an die von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit dem Leben bedrohten Jesiden, zum Islam überzutreten. "Der Vorgang zeigt, wessen Geistes Kind Pierre Vogel ist", sagte Bosbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).
"Man sollte erneut prüfen, ob öffentliche Kundgebungen mit Pierre Vogel nicht verboten werden können." Dass gegen sein Treiben nicht entschlossener vorgegangen werde, sei "erneut ein Indiz dafür, dass wir an der falschen Stelle tolerant sind", so der CDU-Politiker. Zwischen den Zeilen des aktuellen Aufrufs stehe die Botschaft: Ihr könnte Euer Leben retten, wenn Ihr zum Islam übertretet. "Das ist perfide." Bosbach räumte allerdings ein, das Vogels Aktion strafrechtlich nicht relevant sein dürfte. "Denn es ist ja keine Drohung oder Nötigung." Vogel, der als prominentester und einflussreichster deutscher Islamisten-Prediger gilt, hatte am Mittwoch bei Facebook gepostet: "Für unsere lieben jesidischen Mitbürger haben wir nun aus Liebe eine Jesiden-Hotline eingerichtet. Unter dieser Nummer könnt ihr gerne anrufen und zum Islam übertreten, um vor der Hölle gerettet zu sein. Eine junge Frau hat den Islam bereits angenommen." Es folgen die Nennung einer Handy-Nummer und der Aufruf: "Traut euch!!!! Habt keine Angst vor euren Familien!!! Werdet noch heute Muslime!!!!! Werdet heute noch Anhänger der einzig wahren Religion!!!" 540 Frauen und Männer quittierten dies bis Freitagmittag mit einem "Gefällt mir", 262 teilten den Inhalt.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)