Rentenstreit: Gesamtmetall kritisiert Unions-Fraktionschef Kauder
Archivmeldung vom 15.05.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIm Streit um das Rentenpaket der Großen Koalition hat der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Oliver Zander, Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) scharf kritisiert.
"Es gibt nur einen sinnvollen Zusammenhang zwischen Ukraine-Krise und Rentenpaket: Die Krise zeigt, wie schnell eine gute wirtschaftliche Lage wieder kippen kann", sagte er dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe), nachdem Kauder in einem Interview gesagt hatte, die Ukraine-Krise sei "für unsere Wirtschaft von größerer Bedeutung als die Themen, über die sich jetzt die Gemüter erregen". Im Gegensatz zu Kauder sei den meisten Abgeordneten sehr wohl klar, "welchen langfristigen Schaden das Rentenpaket anrichtet", so Zander.
Rente mit 63: Stichtagsregelung weiter umstritten
Die schwarz-rote Koalition streitet weiter über eine Stichtagsregelung zur Verhinderung einer Frühverrentungswelle bei der Rente mit 63. Wie das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Fraktionskreise berichtet, fordert die SPD, dass die sogenannte "rollierende Stichtagsregelung" nicht für Arbeitnehmer gilt, die unverschuldet arbeitslos werden, zum Beispiel weil ihr Unternehmen pleite geht. Die Stichtagsregelung sieht vor, dass Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld I bei den 45 nötigen Beitragsjahren nicht mehr mitzählen, wenn sie in die zwei Jahre vor den individuellen Renteneintritt fallen.
Der Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann, drängt dagegen weiter darauf, bei den Beitragszeiten Jahre der Arbeitslosigkeit komplett auszunehmen. Außerdem fordert er "ein Signal für diejenigen, die freiwillig länger arbeiten wollen". Die "Flexi-Rente", die auch eine Beschäftigung über das Rentenalter hinaus ermögliche, sei "ein erstes Zeichen", sagte Linnemann dem "Handelsblatt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur