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Grüne fordern Strategiediskussion über Afghanistan

Archivmeldung vom 04.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Winfried Nachtwei, hat die Bundesregierung zu einer Strategiediskussion aufgefordert, um dem Druck für eine Stationierung der Bundeswehr im Süden Afghanistans zu begegnen.

"Die Bundesregierung muss dem internationalen Druck Stand halten. Denn die militärische Strategie in Süd-Afghanistan geht in eine falsche Richtung", sagte Nachtwei der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe).

Die ISAF-Truppen würden dort zwar immer wieder taktische Siege erringen, aber eine Verbesserung der Lage für die Bevölkerung sei damit nicht verbunden, erläuterte Nachtwei. "Die meisten ISAF-Nationen wollen die Aufständischen militärisch besiegen. Aber das ist eine Illusion". Auf der Nato-Tagung, die ab kommenden Donnerstag in Vilnius stattfindet, müsse die Bundesregierung deshalb eine "ehrliche und intensive Strategiedebatte" einfordern. "Im Mittelpunkt aller Anstrengungen muss die Unterstützung der afghanischen Bevölkerung stehen", sagte Nachtwei.

Der Grünen-Politiker erinnert daran, dass  sich Deutschland  zu weitreichenden Hilfen beim Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte verpflichtet habe. Doch die Ergebnisse seien dürftig. "Hätte Deutschland hier seine Hausaufgaben gemacht, dann wäre es auch weniger angreifbar durch Forderungen zur Ausweitung seiner Truppenpräsenz", kritisierte Nachtwei.

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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