Lars Feld wird Chefvolkswirt im Finanzministerium
Archivmeldung vom 14.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ernennt den Freiburger Wirtschaftswissenschaftler Lars Feld offiziell zu seinem ökonomischen Berater. Der 55 Jahre alte Saarländer wird "Persönlicher Beauftragter des Bundesministers der Finanzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung".
Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe) unter Berufung aus Ministeriumskreise. In seiner neuen Rolle solle er Lindner bei der Bewertung makroökonomischer Fragestellungen unterstützen, hieß es. Der Ökonom aus Freiburg war zehn Jahre Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, zuletzt dessen Vorsitzender. Ende Februar 2021 schied er unfreiwillig aus dem Gremium aus.
Feld wird nach Angaben der FAZ kein Mitarbeiter des Ministeriums, sondern als Wissenschaftler und Professor der Universität Freiburg unabhängig bleiben.
Lindner schätze Feld wegen seiner ordoliberalen Grundüberzeugung und weil er ein Streiter für solide Staatsfinanzen sei, schreibt die Zeitung. Der Direktor des Walter-Eucken-Instituts habe oft FDP-Gremien beraten. Umgekehrt habe Feld Lindner eingeladen, die traditionsreiche Walter-Eucken-Vorlesung zu halten. Die beiden hätten sich immer wieder über aktuelle finanzpolitische Fragen ausgetauscht. Auch dass Feld für eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik stehe, solle Lindner gefallen. Feld hatte vor gut einer Woche mitgeteilt, dass er doch nicht an das Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien wechselt, sondern weiterhin an der Universität Freiburg und am Walter Eucken Institut arbeiten will. Feld schied Ende Februar 2021 aus dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus. Vorangegangen war ein Ringen zwischen der Union und der SPD. Der damalige Finanzminister Olaf Scholz lehnte eine abermalige Berufung des ordoliberalen Ökonomen ab. Der Sozialdemokrat setzte sich letztlich gegen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) durch. Der Platz in dem Gremium ist seitdem vakant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur