Gauck für stärkere Gleichstellung von Homosexuellen
Archivmeldung vom 19.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine weitere Gleichstellung von Schwulen und Lesben ausgesprochen. Im Interview mit der "Bild-Zeitung" würdigte Gauck die Ehe zwischen Mann und Frau zwar als weiterhin starke Stütze der Gesellschaft: "Sie ist die Institution, die durch alle Zeiten Bestand gehabt und unsere Gesellschaft getragen hat." Das Staatsoberhaupt fügte aber hinzu: "Ich mag allerdings keine Ungleichbehandlung, mehr noch, ich begrüße eine Entwicklung hin zu mehr Gleichberechtigung."
Zugleich lobte Gauck die kontroverse Debatte in der Union über die Homo-Ehe. Er fände es falsch, "wenn die Gruppe in der Bevölkerung, die mit dieser Sicht hadert, kein Gehör fände. Deshalb ist die Debatte, wie sie beispielsweise die Union gerade führt, so wichtig. Die Gesellschaft muss sich über die nächsten Schritte der Gleichstellung wirklich austauschen. Und das bedeutet, es zählt das Wort derer, die mehr Gleichstellung wollen und derer, die das nicht möchten."
Gauck sieht in Lebenspartnerschaft ohne Trauschein kein Rollen-Modell
Bundespräsident Joachim Gauck sieht in seiner Lebenspartnerschaft ohne Trauschein kein Vorbild für die Gesellschaft. Auf die Frage, ob er sich als Vorbote einer bunteren Gesellschaft sehe oder eher als Sonderfall, sagte Gauck der "Bild-Zeitung": "Diese Familienkonstellation hat sich ergeben und wird von uns nun so gelebt. Mir ist bewusst, dass das für manchen ein Ärgernis darstellt, aber in unseren Familien wird es akzeptiert und in der Bevölkerung im Großen und Ganzen toleriert. Allerdings geht es uns nicht darum, ein Rollen-Modell zu sein."
Gauck lebt mit seiner Partnerin Daniela Schadt zusammen, ist gleichzeitig aber noch mit der Mutter seiner vier Kinder, Hansi Gauck, verheiratet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur