Sachsens Innenminister im Abschiebestreit "erbost" über Baerbock
Archivmeldung vom 31.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) kritisiert Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Debatte um Abschiebungen nach Syrien. "Offen gesagt, ich bin ziemlich erbost über die Bundesaußenministerin", sagte Schuster der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Seit
drei Jahren erkenne ich keinerlei Aktivitäten von ihr in dieser Art von
Asylfragen, die nun mal international sind. Dahinter stecken
parteipolitische Motive, und die kann ich als Innenminister nicht
akzeptieren."
Das Oberverwaltungsgericht in Münster hatte
vergangene Woche entschieden, dass Abschiebungen nach Syrien nicht mehr
grundsätzlich ausgeschlossen werden müssen, weil sich die
Sicherheitslage in dem Land verbessert habe. Baerbock hatte sich
skeptisch geäußert, ob schnelle Abschiebungen möglich seien.
"In
Sachsen leben rund 250 Mehrfach- und Intensivstraftäter aus Syrien.
Dafür gibt es extrem wenig Verständnis, und ich kann das
nachvollziehen", sagte Schuster der "Zeit". Er zeigt sich auch offen
dafür, mit dem syrischen Machthaber Assad zu verhandeln. "Es ist ein
Fehler, diplomatische Vertretungen zu schließen. Natürlich brauchen wir
diplomatische Beziehungen und Gespräche mit Syrien", so Schuster.
"Der
Grundfehler der Politik von Frau Baerbock und den Grünen ist, dass sie
nur mit denen auf der Welt verhandeln wollen, die ihren moralischen
Ansprüchen genügen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur