Von der Leyen will europaweiten Ausbildungsmarkt
Archivmeldung vom 22.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der dramatischen Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit vor allem im Süden der EU fordert die Ministerin für Arbeit und Soziales Ursula Von der Leyen einen europaweiten Markt für Ausbildung. Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" schlug sie eine "Euro-Ausbildung" vor. "Es gibt mittlerweile zehntausende unbesetzte Ausbildungsplätze im Norden und im Süden viele junge Menschen, die trotz guter Abschlüsse in ihrer Region keine Chance bekommen", sagte sie.
In Spanien etwa ist inzwischen jeder zweite Jugendliche ohne Arbeit. Da auf dem europäischen Arbeitsmarkt Freizügigkeit herrsche, gebe es für die jungen Menschen keine Hindernisse "außer der Sprachbarriere". Aber die könnte mit Hilfe von öffentlich finanzierten Sprachkursen abgewendet werden.
Sie plädierte außerdem dafür, den gesamten europäischen Arbeitsmarkt "mit Leben" zu füllen. "Eures", das bereits bestehende Netz europaweiter Arbeitsvermittlung müsse endlich von allen Arbeitsagenturen genutzt werden, forderte Von der Leyen. Und Eures sollte seine Aktivitäten auch auf die Vermittlung von Ausbildungsplätzen ausdehnen. So könne arbeitslosen Jugendlichen und Arbeitssuchenden auch in der akuten Krise schnell geholfen werden. Das dürfe aber keine "Einbahnstraße von Süden nach Norden" sein, sagte sie. Der Norden müsse dem Süden dabei helfen, eine Berufsausbildung etwa nach dem Vorbild der "dualen Ausbildung" aufzubauen, wie sie in Deutschland üblich ist. Daran hätten schon einige Unternehmen "mit vielen Tochterunternehmen in Europa" Interesse angemeldet. Für Projekte wie diese stünden kurzfristig 7,3 Milliarden Euro ungenutzter Mittel aus dem europäischen Sozialfonds zur Verfügung, sagte Von der Leyen nach Gesprächen mit der Kommission in Brüssel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur