Ehemalige Präsidentin des Verfassungsgerichts Limbach kritisiert Kirchhofs Familienbild
Archivmeldung vom 01.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Jutta Limbach hat deutliche Kritik am Familienbild des CDU-Steuer-Experten und ehemaligen Verfassungsrichters Paul Kirchhof geübt. Darüber berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner heutigen Ausgabe (01.09.2005, um 22.00 Uhr im Ersten).
„Dieses Familienbild der getrennten Sphären, wonach der Mann vor
allem für den Broterwerb zuständig ist und die Frau Karriere in der
Familie macht, ist ein Frauen- und Familienbild des 19.
Jahrhunderts“, das längst überwunden sei, sagte Limbach gegenüber
MONITOR. Auch die Vorschläge Kirchhofs zum Ehegattensplitting
kritisierte Limbach. „Das Ehegattensplitting hat die Wirkung, die
Frauen im Haushalt festzuhalten.“ Das Ehegattensplitting sei
mitverantwortlich für die hohe Altersarmut unter Frauen und den hohen
Anteil von Frauen in der Arbeitslosen- und Sozialhilfestatistik,
sagte Limbach in MONITOR.
Jutta Limbach (SPD) war von 1994 bis 2002 Richterin und
Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts. Gemeinsam mit Paul
Kirchhof verantwortete sie eine Vielzahl von Urteilen und
Entscheidungen zum Familienrecht.
Quelle: Pressemitteilung WDR