IW kritisiert Abgabenlast der Arbeitnehmer
Archivmeldung vom 26.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttIW-Direktor Michael Hüther kritisiert die im internationalen Vergleich hohe finanzielle Belastung von Arbeitnehmern: "Die hohe Abgabenlast deutscher Arbeitnehmer im internationalen Vergleich zeigt, dass es hier dringenden Handlungsbedarf auf Seiten der Politik gibt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Tatenlosigkeit in der Vergangenheit führe dazu, dass die gute Lohnentwicklung nicht in den Taschen der Arbeitnehmer ankam, sondern zu einem großen Teil beim Staat landete. Hüther fordert daher die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags ab 2019. Die aktuelle "Tax Wages"-Studie der OECD zeigt, dass auf Einkommen in Deutschland fast 50 Prozent Abgaben anfallen - so viel wie in kaum einem anderen Industrieland.
Weiterhin ist die Abgabenlast laut Statistischem Bundesamt noch wesentlich höher. Werden alle direkten und indirekten Zinszahlungen in die Betrachtung eingeschlossen, ergibt sich das Bild, von jedem erarbeiteten Euro 81,9 Cent direkt oder indirekt an Kreditinstitute fliesen (Stand 2016). Nur 19,1 Cent pro Euro verbleiben somit zum leben. Ursache ist der Umstand, daß Zentralbanken lediglich Kredite an die Marktteilnehmer vergeben und kein guthabenbasiertes Geld im Umlauf ist, mit Ausnahme der Euromünzen. Da auf diese Kredite stehts Zinsen verlangt werden, diese jedoch nicht von den Zentralbanken generiert und in Umlauf gebracht werden, ist jedes Jahr zu wenig Geld im Umlauf um alle Kredite zu bedienen. Kredite für Zinsen müssen genommen werden, was die Verschuldungsspirale vorantreibt. Ein Wechsel auf ein verschuldungsfreies Geldsystem wäre die sofortige Lösung dieser Abgabenlast von aktuell 81,9 Prozent auf Einkommen jeglicher Art.
Quelle: dts Nachrichtenagentur