Kühne stellt Forderungen an Hamburg für Elbtower-Rettung
Archivmeldung vom 19.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLogistikmilliardär Klaus-Michael Kühne hält einen Weiterbau des Elbtowers für machbar, wenn Hamburg sich mehr einbringt. Die Stadt müsse sich an die Spitze einer "Pro Elbtower-Bewegung" setzen, sagte Kühne dem "Spiegel". "Möglichst aus dem Mund des Ersten Bürgermeisters" Peter Tschentscher (SPD) solle sie sich bereit erklären, zusammen mit der Privatwirtschaft das Projekt "zu einem guten Ende zu führen".
Kühne hat einen Forderungskatalog ersonnen. Die Stadt soll sich demnach
verpflichten, die Hälfte der Flächen des Elbtowers für städtische
Behörden zu verwenden und diese unmittelbar nach Fertigstellung des
Gebäudes anmieten, zu Konditionen, "die die Wirtschaftlichkeit des
Objektes sicherstellen".
Hamburg, so Kühne, solle die
Federführung beim Weiterbau übernehmen. "Unter der Regie der Stadt"
müssten schnellstens Verträge geschlossen werden. Vor allem solle sie
potenzielle Investoren einladen. Kühne hätte gern den Hamburger
Immobilienentwickler Dieter Becken dabei, die Elbtower-Geldgeber Signal
Iduna und Commerz Real, seine eigene Kühne Holding und weitere
Investoren. Zu prüfen sei, welche Summen "auf möglichst paritätischer
Basis" aufzubringen seien. Fehle am Ende Geld, solle die Stadt die
Finanzierungslücke "über einen eigenen Investitionsbeitrag" schließen.
Unternehmer
Becken sagte dem Nachrichtenmagazin: Wenn die Stadt ihn zu einem
Gespräch über einen Einstieg einlade, sei er "sofort dabei". Er arbeitet
an einer eigenen Lösung für den Elbtower. Im September wolle er ein
"verbindliches Angebot" abgeben, sagte er. Becken kann sich das Geschäft
nur gemeinsam mit Partnern vorstellen. Für ein solches Konsortium
brauche er noch "mindestens einen Investor". Zudem fehle ein großer
Mieter, der vorab zusage. Nur dann wolle er ein verbindliches Angebot
abgeben.
Auch die Kühne Holding will nur gemeinsam mit anderen
handeln. Sie habe bisher kein Angebot gemacht, sagte Kühne, "und gedenkt
dies auch nicht im Alleingang zu tun".
Insolvenzverwalter
Torsten Martini, der bis zum Jahresende für einen Verkauf des Elbtowers
sorgen möchte, wollte Kühnes Ideen laut "Spiegel" nicht kommentieren. Es
gebe eine Handvoll Interessenten, darunter ausländische Konsortien und
zwei deutsche Bieter. Sein Sprecher sagte dem Magazin: "Wir gehen davon
aus, dass der Elbtower in der geplanten Höhe fertiggestellt wird."
Die
Stadt schweigt ebenfalls zu Kühnes Vorschlägen. Das Verkaufsverfahren
sei vertraulich, sagte eine Sprecherin der Baubehörde. Man stehe im
Kontakt mit dem Insolvenzverwalter, begleite das laufende Verfahren und
begrüße das Engagement der privaten Bieter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur