187 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung
Archivmeldung vom 30.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttSeit der Wiedervereinigung haben rechtsmotivierte Gewalttäter mindestens 187 Menschen getötet. Das ergibt eine gemeinsame Langzeitrecherche des Tagesspiegels zusammen mit "Zeit Online". In den offiziellen Statistiken der Sicherheitsbehörden tauchen dagegen nur die Namen von 109 dieser Menschen als Opfer rechtsextremer Gewalt auf.
Der Tagesspiegel veröffentlichte erstmals 2000 - damals in Zusammenarbeit mit der "Frankfurter Rundschau" - eine Auflistung von 93 Todesopfern rechter Gewalt seit Oktober 1990. Auch damals war die offizielle Zahl viel geringer, 24 Menschen waren aus Sicht der Polizei in Deutschland durch rechte Täter getötet worden.
In die aktuelle Dokumentation aufgenommen wurden nur Fälle, bei denen die politische Motivation der Täter als sicher gelten kann. Seit dem Start des Projekts haben die Sicherheitsbehörden in mehr als 40 Fällen ihre ursprüngliche Bewertung revidiert und Fälle aus dieser Liste nachträglich in die offiziellen Statistiken aufgenommen.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)