Pflegekammer warnt vor Überlastung der Kinderkliniken
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit Blick auf die erwartete Infektionswelle im Herbst warnt die Pflegekammer NRW, dass die Kinderkliniken im Land unzureichend vorbereitet sein könnten.
"Die
Personalsituation in den Kinderklinken ist äußerst angespannt. Wir sind
dort über den Kipppunkt schon hinaus", sagte Kammerpräsidentin Sandra
Postel der "Rheinischen Post" (Montag). Sie kritisierte, dass sich über
die Jahre ein Automatismus eingeschlichen habe: "Die Kinderkliniken
melden bei einem Treffen mit den Kostenträgern und dem Ministerium im
Oktober, dass die Stationen wegen der hohen Anzahl von Patienten mit
Influenza oder RSV ausgelastet sind und sie deshalb bei der
Personaluntergrenze nach unten abweichen wollen. Natürlich ohne dafür
die vorgesehenen Abschlagzahlungen zu leisten."
Dagegen hatte die
Pflegekammer 2023 erstmals ihr Veto eingelegt. "Wir würden das auch in
diesem Jahr tun", kündigte sie an. "Es kann nicht sein, dass die einzige
Antwort der Verantwortlichen in einer solch angespannten Situation ist,
den Patienten-Pflege-Schlüssel weiter abzusenken und damit eine
Gefährdung der Kinder in Kauf zu nehmen." RSV steht für Respiratorisches
Synzytial-Virus, den Auslöser einer Atemwegsinfektion. Als
unverständlich bezeichnete Postel, dass sich die Interessengruppen beim
Thema RSV-Impfung nicht einigen könnten. "Es handelt sich um eine von
der Ständigen Impfkommission empfohlene Impfung, die in den Kliniken zu
einer massiven Entlastung führen würde. Wir hatten im vergangenen Jahr
22.644 Kinder, die stationär wegen RSV behandelt werden mussten. Diese
Zahl ließe sich mit einer Impfung, die von der Kasse übernommen wird,
deutlich senken." Postels Fazit: "Das wäre eine gute Nachricht für die
Patienten und die Pflege."
Quelle: dts Nachrichtenagentur
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