Schäuble braucht Distanz zu Merkel
Archivmeldung vom 13.09.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will kein zu enges Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU), auch wenn man sich schon lange kenne. Schließlich sei sie die Kanzlerin und er der Finanzminister: "Das ist ein Verhältnis, in dem man Respekt und Distanz braucht. Zu eng ist gar nicht gut", sagte Schäuble in einem Gespräch mit der "Welt".
Auch das Alter spiele eine Rolle: Merkel "ist immer noch viel jünger als ich", so Schäuble. Anders lag da der Fall mit Helmut Kohl: "Ich war sicherlich Helmut Kohls engster Vertrauter, nicht sein Freund. Ich verdanke ihm viel in der Zusammenarbeit." Das sei das Verhältnis zwischen einem Älteren, der einen Jüngeren schätzt und zu seinem engsten Vertrauensmann macht, gewesen. Schäuble: "Das hat 16 Jahre lang sehr gut geklappt. Leider ist es dann, wie es im Leben so spielt, durch blöde Dinge, die nicht wirklich wichtig waren, zu Ende gegangen."
Freundschaften sind für den Finanzminister aber auch über Parteigrenzen hinweg möglich: "Mit Hans Ulrich Klose habe ich fast schon freundschaftlich zu nennende Beziehungen. Ich mag ihn sehr, er ist ein toller Mensch und ich werde ihn vermissen, weil er nicht mehr im Bundestag ist", sagte Schäuble über den SPD-Politiker. Beim früheren SPD-Chef Franz Müntefering habe es ein bisschen länger gedauert, "aber am Ende wirkt doch eine bestimmte Altersabgeklärtheit", so Schäuble.
Quelle: dts Nachrichtenagentur