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Rentenversicherung sieht Demografie-Belastung "deutlich geringer"

Archivmeldung vom 04.12.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Blind, nichts sehen wollen, ignorant (Symbolbild)
Blind, nichts sehen wollen, ignorant (Symbolbild)

Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) gibt ansatzweise Entwarnung bei der langfristigen Finanzierung der Alterskasse. In der "Bild" verwies DRV-Präsidentin Gundula Roßbach auf die entgegen der früheren Prognosen deutlich günstigere Entwicklung der Demografie und der Einnahmen der Rentenversicherung.

"In den nächsten Jahren wird die demografische Belastung deutlich weniger zunehmen als bisher erwartet", sagte Roßbach der "Bild". Hintergrund ist die neue Bevölkerungsvorausberechnung des Statischen Bundesamtes. Danach soll der Anteil der Alten an der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten zwar steigen, aber längst nicht so dramatisch wie bisher gedacht. 

Heute kommen 34,8 Über-65-Jährige auf 100 Menschen zwischen 20 und 65 Jahren, bis 2060 soll die Zahl auf 44,7 Alte steigen. In den bisherigen Berechnungen war aber ein Anstieg auf 55 Senioren prognostiziert worden. Damit fällt der Anstieg sogar geringer aus, als die Entwicklung in früheren Jahrzehnten, die die Rentenkasse bereits bewältigt hat. Auch die Lage der Renten-Finanzen ist viel günstiger als in den vergangenen Jahren prognostiziert. In der 15-Jahres-Prognose des Rentenversicherungsberichts 2009 hatte die Bundesregierung für 2023 einen Beitrag von 20,6 Prozent vorhergesagt. Tatsächlich liegt der Beitrag schon seit sieben Jahren bei 18,6 Prozent und soll das auch bis einschließlich 2027 bleiben. DRV-Präsidentin Gundula Roßbach sagte der "Bild": "Es ist gelungen, den Beitragssatz entgegen den Prognosen über einen längeren Zeitraum stabil zu halten." 

Auch der Sozialbeirat der Bundesregierung stellt in seinem jüngsten Gutachten fest, dass die Entwicklung der Rentenfinanzen auch längerfristig "günstiger als in den Vorjahren angenommen" ausfällt. Auch bei der Rentenhöhe haben die Prognosen der vergangenen Jahre laut "Bild" deutlich danebengelegen. 2009 sagte die Regierung einen Anstieg der Renten bis heute um rund 25 Prozent voraus. Die sogenannte Eckrente nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst sollte von damals 1.224 auf 1.533 Euro steigen. Tatsächlich liegt die Eckrente heute bei 1.692 Euro. Sie ist damit um 38 Prozent gestiegen, allein in diesem und im vergangenen Jahr legten die Renten um fast zehn Prozent zu. 

Zudem entwickelt sich die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenkasse deutlich günstiger. Statt eines Minus von einer Milliarde Euro in diesem Jahr wird nun mit einem Plus um eine Milliarde Euro gerechnet. Zum Jahresende soll die eiserne Reserve auf 44,5 Milliarden Euro steigen. Das reicht, um die Renten 1,7 Monate lang zu finanzieren. Der Sozialbeirat stellt in seinem Gutachten fest, dass die Rentenkasse aktuell "finanziell solide aufgestellt ist".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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