Steinbrücks Frau zweifelt nicht an Wahlsieg
Archivmeldung vom 17.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUngeachtet der schlechten Umfragewerte zweifelt Gertrud Steinbrück nicht an einem Wahlsieg ihres Mannes Peer Steinbrück (SPD) bei der Bundestagswahl im September. "Natürlich glaube ich an ihn, warum sollte ich zweifeln?", sagte Getrud Steinbrück der "Bild am Sonntag". Als Begründung sagte die Politikergattin: "Weil er - und ich kann das nach 38 Ehejahren nun wirklich beurteilen - hält, was er verspricht, und auch dabei bleibt. Er ist ohne Teflon: echt und verlässlich. Auch deswegen habe ich ihn geheiratet."
Die Gymnasiallehrerin lobte die Vorzüge ihres Mannes als möglicher Kanzler: "Er richtet sein Fähnchen nicht nach dem Wind, auch wenn es manchmal einfacher erscheint. Bei schwierigen Entscheidungen behält er immer einen klaren Kopf. Er hat keine Angst, auch wenn es unangenehm wird."
Die schlechten Umfragewerte für Peer Steinbrück beunruhigen seine Ehefrau drei Monate vor der Bundestagswahl in keiner Weise. "Ich finde es gut, dass er sich treu bleibt, auch wenn es mal nicht so gut für ihn läuft. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass sich Aufrichtigkeit am Ende auszahlt. Außerdem weiß ich, wie gut er Menschen überzeugen kann. Und bis September hat er noch genügend Zeit", so Gertrud Steinbrück.
Im Falle eines Wahlsieges wird das Ehepaar zwischen Bonn und Berlin pendeln: "Wenn es soweit ist, wird Berlin sicherlich ein zentraler Ort für uns sein. Wir werden unsere Bonner Wurzeln aber nicht kappen, sondern versuchen, beide Orte miteinander zu verbinden. Das wird nicht ganz leicht, dennoch liegt uns Beiden viel daran."
Auch wenn ihr Mann Bundeskanzler wird, will seine Frau ihre Eigenständigkeit behalten: "Natürlich werde ich ihn unterstützen, wo ich kann. Mir ist es aber gleichzeitig wichtig, mein eigenes Leben nicht aufzugeben."
Steinbrück duelliert sich mit seinem Schachcomputer
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nimmt für seine Leidenschaft als Schachspieler ständige Niederlagen gegen seinen Schachcomputer in Kauf. In einem Gastbeitrag für die "Welt" beschrieb Steinbrück Schach als "ein Spiel, das man niemals völlig beherrscht". Man könne immer nur versuchen, besser zu sein als sein Gegner. "Seit ich mich mit einem Schachcomputer duelliere, ist dies allerdings aussichtslos", so der SPD-Kanzlerkandidat weiter. Spätestens in der nächsten Schwierigkeitsstufe werde er vom Computer geschlagen. Dafür ertrage der Schachcomputer "aber immerhin schweigend meine Anschuldigungen", so Steinbrück.
Steinbrück erklärte, dass die meisten Möglichkeiten beim Schach "die Dame" habe. "Aber wer auf sie alleine setzt, hat schon verloren." Auf das Ganze komme es an, nicht auf die einzelne Figur, und sei sie noch so stark. Laut Steinbrück sei dies auch in der Gesellschaft so. "Es kommt auf alle an. Das ist auch der Grund, weshalb ich mir für unsere Gesellschaft wünsche: Mehr Wir als Ich."
Die prägende Person für seine Schachleidenschaft war Steinbrücks Großmutter. "Sie hat mich nie gewinnen lassen. Der erste Sieg sollte echt sein, ich sollte ihn mir erarbeiten", so Steinbrück. "Sieben Jahre habe ich bis zum ersten Sieg gebraucht, bis ich 13 war. In einer Zeit, in der es in der Schule nicht gerade optimal lief, waren es die Partien mit meiner Großmutter, die mich Ehrgeiz und Ausdauer gelehrt haben."
Umfrage: Nur 14 Prozent rechnen mit Sieg von Steinbrück über Merkel
Rund 100 Tage vor der Bundestagswahl muss SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück neue Rückschläge hinnehmen. Nur 14 Prozent der Deutschen glauben einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge, dass Steinbrück der nächste Bundeskanzler wird. 78 Prozent sind der Meinung, dass er es nicht schafft, als Herausforderer Bundeskanzlerin Angela Merkel im Amt zu beerben. In der gleichen Umfrage gaben 96 Prozent der Befragten an, sie könnten keine drei Mitglieder des Teams nennen. Drei Prozent beantworteten eine entsprechende Frage mit ja.
Auch unter den SPD-Anhängern schwindet der Umfrage zufolge die Zuversicht für die Bundestagswahl. 22 Prozent der SPD-Wähler rechnen mit Steinbrück als künftigem Kanzler, 73 Prozent sehen das nicht. Bei den SPD-Anhängern gaben 95 Prozent an, sie könnten keine drei Teammitglieder nennen. Fünf Prozent der SPD-Anhänger bejahten diese Frage.
Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte am 12. und 13. Juni für "Focus" 1003 repräsentativ ausgewählte Deutsche.
Quelle: dts Nachrichtenagentur