Boris Palmer hofft auf Wagenknecht-Partei im Osten
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićTübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) sieht für eine Partei der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht große Erfolgschancen in den ostdeutschen Bundesländern. "Eine Wagenknecht-Partei könnte vor allem im Osten für unsere Demokratie hilfreich sein", sagte er den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft".
Die neue Kraft wäre in den ostdeutschen Landtagen "koalitionsfähig und
könnte eine Lücke im politischen Spektrum besetzen", führte Palmer aus:
"Ob Frau Wagenknecht das kann, weiß ich nicht. Ich sehe darin aber eine
Chance." Einer solchen Liste wolle er sich aber nicht anschließen: Er
vermute, dass eine Wagenknecht-Partei zu ihm "nicht passen würde", sagte
der Oberbürgermeister: "Ich habe viel Dissens mit Frau Wagenknecht." So
sei er bei der Impffrage in der Corona-Politik, bei Waffenlieferungen
an die Ukraine oder in der Umweltpolitik anderer Meinung als die
Linken-Politikerin.
Aber das sei nicht entscheidend: "Es geht
darum, welches Angebot Menschen haben, die derzeit keine Partei im
Verfassungsbogen wählen wollen. Da führt möglicherweise das
programmatische Angebot von Frau Wagenknecht dazu, dass sie nicht die
AfD wählen", sagte Palmer. Er sehe seine politische Heimat in einer
grün-liberalen Partei, wie es sie in der Schweiz gebe. Der Tübinger war
im Mai dieses Jahres bei den Grünen ausgetreten.
Dem war ein
Eklat am Rande einer Konferenz über Migrationspolitik in Frankfurt am
Main vorausgegangen, bei der sich Palmer seinen Kritikern zufolge
rassistisch geäußert hatte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur