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Zeitung: Bund rechnet für 2015 mit über 400.000 Asylanträgen

Archivmeldung vom 05.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Bund wird laut eines Zeitungsberichts seine Prognose für die Zahl der Asylbewerber im laufenden Jahr deutlich nach oben korrigieren: Die Bundesregierung und das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gehen laut der "Welt", die sich auf Regierungskreise beruft, mittlerweile davon aus, dass 2015 mehr als 400.000 Asylanträge in Deutschland gestellt werden. Die Zahl der Asylbewerber wird sich damit in kürzester Zeit verdoppeln.

Im Jahr 2014 hatte das BAMF noch rund 200.000 Anträge registriert. Die Bundesrepublik verzeichnete bereits im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien Anfang der 90er-Jahre. Das BAMF hatte im Februar seine Prognose für 2015 auf 300.000 erhöht.

Wie Recherchen der "Welt am Sonntag" ergaben, setzten sich mehrere Bundesländer aber schon damals für eine deutlichere Anhebung ein und protestierten bei der Nürnberger Behörde. Nachdem sich bereits in den ersten drei Monaten 2015 die Asylzahlen im Vergleich zu 2014 verdoppelt hatten, war eine Anhebung zuletzt immer wahrscheinlicher geworden. Die Prognose des Bundes hat große Auswirkungen auf die Planungen in den Ländern. Diese sind zusammen mit den Kommunen für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zuständig.

Die steigende Zahl der Asylbewerber erhöht zudem den Druck auf den Bund, den Ländern und Kommunen mehr Geld für die Bewältigung ihrer Aufgaben zukommen zu lassen. Am Freitag treffen sich im Kanzleramt Vertreter von Bund und Ländern zu einem Flüchtlingsgipfel. Die Länder wollen angesichts der höheren Bewerberzahlen mehr als die eine Milliarde Euro zusätzliche Hilfe, die der Bund im vergangenen Herbst zugesichert hatte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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