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"Spiegel": Gauck muss über Bundesverdienstkreuz für Beate Klarsfeld entscheiden

Archivmeldung vom 16.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Beate Klarsfeld mit ihrem Ehemann Serge in Jerusalem (2007). Bild: Joyson Prabhu / wikipedia.org
Beate Klarsfeld mit ihrem Ehemann Serge in Jerusalem (2007). Bild: Joyson Prabhu / wikipedia.org

Bundespräsident Joachim Gauck bekommt einen heiklen Fall auf den Tisch - die Ordensangelegenheit Beate Klarsfeld. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, werde er dazu gedrängt, seiner Gegenkandidatin und weltweit anerkannten Nazi-Jägerin das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Entsprechende Schreiben der Linkspartei und des Initiativkreises Deportationsausstellung Bielefeld seien im Bundespräsidialamt eingetroffen.

Außerdem befürworte auch das Land Berlin weiterhin den Vorschlag, Klarsfeld zu ehren. Gaucks Behörde versucht, den Vorgang auf dem Amtsweg zu erledigen. Sie bestreite, dass Berlin für die Beurteilung der "Ordenswürdigkeit" zuständig sei. Nach Ansicht des Präsidialamts sei für die in Paris lebende Klarsfeld das Auswärtige Amt verantwortlich, das bereits mehrmals gegen die Auszeichnung votiert hat.

Klarsfeld ist im Besitz eines deutschen Reisepasses. Außerdem hat sie einen Personalausweis vom Einwohneramt der Hauptstadt mit heimischer Adresse. Deshalb reklamiert Berlin die Prüfungskompetenz für sich. Eine Ehrung war schon etliche Male abgelehnt worden, offenbar weil Klarsfeld 1968 Kanzler Kurt Georg Kiesinger wegen dessen NSDAP-Mitgliedschaft geohrfeigt hatte. Aus dem Präsidialamt heißt es nun, Gauck werde sich persönlich eine Meinung bilden und "zu gegebener Zeit" entscheiden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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