CDU-Sozialflügel formuliert Erwartungen an Parteiführung
Archivmeldung vom 10.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer designierte Vorsitzende des sozialpolitischen Flügels der CDU, Dennis Radtke, mahnt seine Partei, die sozialen Probleme im Land in den Blick zu nehmen. "Wenn wir den Anspruch haben, regieren zu wollen, dann müssen wir die offenen sozialen Fragen beantworten", sagte Radtke dem "Handelsblatt". Die CDU müsse "empathisch" auftreten und über die Themen reden, die die Menschen wirklich beschäftigten.
Bisher will die Führung der CDU vor allem die Themen Migration und
Wettbewerbsfähigkeit in der politischen Auseinandersetzung betonen. "Die
CDU muss auch Anwalt der Menschen sein, die sich anstrengen und
trotzdem kaum über die Runden kommen", sagte Radtke, derzeit noch
stellvertretender Bundesvorsitzender der christlich-demokratischen
Arbeitnehmerschaft (CDA).
"Leerstellen bei zentralen Fragen"
seien ein Grund dafür, weshalb CDU und CSU in den Umfragen nicht über
die 30-Prozent-Marke gelangten. Die soziale Krise reiche bis weit in die
Mittelschicht. "Die Lebenshaltungskosten haben die guten Lohnerhöhungen
der vergangenen beiden Jahre schon wieder aufgefressen. Bezahlbares
Wohnen, Kinderbetreuung, Pflege: Diese Themen bestimmen den Alltag der
Menschen", sagte Radtke.
Zu einem 100-Tage-Programm einer
unionsgeführten Regierung müsse eine Reform zur Berechnung des
Mindestlohns gehören sowie ein Maßnahmenpaket, mit dem die Tarifbindung
im Land wieder steigt. "Hier können wir nach einem Wahlsieg schnell
erste Entscheidungen treffen, um langfristig Sozialpartnerschaft zu
stärken und damit mehr Lohngerechtigkeit zu schaffen", sagte der
CDU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur