Süssmuth verlangt von Merz Parität bei Ministerposten

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Anlässlich des Internationalen Frauentags hat die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz aufgefordert, bei der Verteilung von Ministerposten in einem möglichen künftigen Kabinett Frauen und Männer gleichberechtigt zu berücksichtigen - und bereits in den Koalitionsgesprächen ausreichend Frauen zu beteiligen.
"Eine paritätische Besetzung des Kabinetts ist nicht nur eine Frage der
Gerechtigkeit, sondern der überfälligen Notwendigkeit und politischer
Weitsicht", sagte Süssmuth dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland"
(Samstagausgaben).
"Es geht nicht darum, Frauen nur symbolisch
einzubinden, sondern um ihre unverzichtbare Mitgestaltung an der Zukunft
dieses Landes", erklärte die CDU-Politikerin. "Gerade in Zeiten großer
Herausforderungen brauchen wir das gesamte Potenzial - und das bedeutet
Frauen und Männer gleichermaßen an den entscheidenden Tischen." Wenn in
zentralen Verhandlungsrunden ausschließlich Männer zu sehen sei, spiegle
das nicht die Realität wider, so Süssmuth.
Mit Blick auf die von
der Union angekündigte Wahlrechtsreform drängte Süssmuth darauf, dabei
auch die Parität im Bundestag sicherzustellen. "Ohne eine gesetzliche
Verankerung der Parität drohen Rückschläge. Es geht hier nicht um eine
reine Zahlenfrage, sondern um eine Frage der Teilhabe, der Gerechtigkeit
und der menschlichen und politischen Gestaltungskraft", sagte sie.
Mehr
als zwei Drittel der Bundestagsabgeordneten sind Männer. Im nächsten
Bundestag ist der Frauenanteil auf 32,4 Prozent leicht gesunken. Der
Verein "Parité in den Parlamenten" kündigte an, beim
Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde auf Wahlprüfung einzureichen.
"Ziel ist es, die Rechtmäßigkeit der Bundestagswahl 2025 im Hinblick auf
die fortbestehende strukturelle Diskriminierung von Frauen
verfassungsrechtlich überprüfen zu lassen", heißt es in einer Erklärung,
über die die RND-Zeitungen berichten. "Das geltende Wahlrecht
ermöglicht und begünstigt parteiinterne Strukturen, die Frauen den
Zugang zu Mandaten erschweren. Damit werden potenzielle Kandidatinnen
strukturell diskriminiert und in ihrem passiven Wahlrecht beschnitten.
Dieses garantiert nicht nur das Recht, zu kandidieren, sondern auch
faire Chancen im Auswahlprozess - die de facto für Frauen nicht
existieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur