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FORSA AKTUELL: USA wollen nur ihr eigenes Gas verkaufen

Archivmeldung vom 21.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Zwei der Drittel der Bundesbürger (67%) sind der Überzeugung, dass Deutschland sich nicht durch verstärkten Erdgas-Import aus Russland in eine gefährliche Abhängigkeit begibt. Entsprechende Behauptungen von US-Präsident Donald Trump und seinem Berliner US-Botschafter David Grenell halten die Deutschen im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer mehrheitlich für abwegig.

Hintergrund ist der Bau einer zweiten Gasleitung durch die Ostsee (Nordstream II), durch die Deutschland direkt mit russischem Erdgas versorgt werden kann. 73 Prozent der Bundesbürger halten den Bau für richtig; nur 16 Prozent meinen, "man sollte darauf verzichten". US-Präsident Trump hatte mehrfach gewarnt, Deutschland würde durch die Gas-Pipeline "total von Russland kontrolliert", die Sicherheit Europas sei in Gefahr. Dieser Warnung glauben mehrheitlich nur Anhänger der AfD (52%), die deutliche Mehrheit der restlichen Bevölkerung glaubt das nicht. Das liegt auch daran, dass fast alle Bundesbürger den Motiven des US-Präsidenten misstrauen: Nur 4 Prozent nehmen ihm ab, dass es ihm um das Wohl Europas und Deutschlands gehe, 90 Prozent dagegen sind sicher: Trump will nur amerikanisches Flüssiggas in Europa verkaufen.

Als "ungewöhnlich und ungehörig" bewerten 91 Prozent der Deutschen, dass der US-Botschafter Grenell deutschen Unternehmen, die am Bau der Gas-Pipeline beteiligt sind, mit Strafen und Sanktionen gedroht hat. 77 Prozent der Bundesbürger empfinden die Drohungen gegen Deutschland als Erpressung. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die Deutschen sehen deutlich, dass die Auseinandersetzung über Nordstream II nicht politisch, sondern wirtschaftlich motiviert ist. Zwei Drittel der Bundesbürger wissen, dass der Energiebedarf Deutschlands in den nächsten Jahren nicht alleine durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, sondern auch weiterhin herkömmliche Energiearten wie Erdgas benötigt werden. Und das sollte bei zu Ende gehenden Energievorräten in Norwegen und anderen Ländern eher aus Russland als aus den USA importiert werden."

Keine Wechselstimmung in Deutschland

In der deutschen Politik ist kein Stimmungswechsel in Sicht. In der dritten Januarwoche bleiben die Werte im RTL/n-tv-Trendbarometer für alle Parteien gegenüber der Vorwoche unverändert. Das bedeutet: Die Union hat mit 32 Prozent mehr als doppelt so viel Zustimmung wie die SPD (15%). Die Grünen bleiben zweitstärkste Partei (19%). Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, ergäbe sich insgesamt folgende Stimmenverteilung: CDU/CSU 32 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 19 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 24 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).

Datenbasis

Die Daten zur Energieversorgung in Deutschland wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa am 17. und 18. 1. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1.004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Die Daten zur Parteipräferenz wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 14. - 18. 1. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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