Fraunhofer-Forscher bemängeln Studie zu Kosten des Atomausstiegs
Archivmeldung vom 11.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft haben einen Fachartikel des norwegischen Professors Jan Emblemsvag, wonach Deutschland seit 2002 etwa 600 Milliarden Euro gespart hätte, wenn der Staat an der Atomkraft im damaligen Ausmaß festgehalten hätte, statt den Erneuerbaren-Ausbau zu subventionieren, grundlegend zurückgewiesen.
Emblemsvags Rechnung fuße "auf einem grundlegenden methodischen Fehler",
heißt es in einer Stellungnahme des Fraunhofer-Instituts für System-
und Innovationsforschung, der Fraunhofer-Einrichtung für
Energieinfrastrukturen und Geothermie sowie des Fraunhofer-Instituts für
Solare Energiesysteme, über die der "Spiegel" berichtet.
Emblemsvag
habe den "Großteil der Ausgaben erneuerbarer Energien doppelt gezählt",
so die Wissenschaftler. "Die durchgeführte Analyse ist somit
wissenschaftlich nicht haltbar."
Konkret monieren die Fachleute,
dass Emblemsvag die Ausgaben für Installation, Betrieb und Wartung aller
Erneuerbaren-Anlagen zusammengerechnet habe mit den Subventionen, die
Anlagenbetreiber nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten
haben. Dabei nutzen Betreiber von Wind- und Solarparks - neben den
Erlösen aus dem Stromverkauf - ja gerade diese Subventionen, um ihre
Investitionen gegenzufinanzieren.
Emblemsvag räumt zwar ein, dass
"immer die Gefahr einer gewissen Doppelzählung" bestehe - allerdings
habe er "die Gesamtkosten für Deutschland" ermitteln wollen und nicht
die Situation einzelner Anlagenbetreiber, sagte der Professor aus
Aalesund dem "Spiegel". Er bezeichnet seinen Ansatz als
"höchstwahrscheinlich konservativ", da er längst nicht alle Systemkosten
einbezogen habe. Dazu zählen zum Beispiel die Ausgaben, die anfallen,
um Stromnetze auszubauen und stets im Gleichgewicht zu betreiben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur