Bericht: CDU startet neues Frauenförder-Programm
Archivmeldung vom 23.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie CDU plant offenbar, den Anteil weiblicher Abgeordneter in der Unionsfraktion des Bundestags zu steigern. Das berichtet die "Welt" und beruft sich auf informierte Kreise.
Die Parteiführung will demnach dafür sorgen, dass in den Wahlkreisen
mehr Kandidatinnen aufgestellt werden, die sich um ein Direktmandat
bewerben. Darauf verständigte sich das Präsidium in seiner Sitzung am
Montag dieser Woche, wie die Zeitung berichtet. Die stellvertretende
CDU-Generalsekretärin Christina Stumpp habe dafür einen entsprechenden
Plan ausgearbeitet. Nach Beschluss des Präsidiums solle dieser nun
umgesetzt werden.
Für die CDU sind die Wahlkreise auch deshalb
besonders wichtig, weil die Partei dort in aller Regel bei
Bundestagswahlen in größerem Umfang Direktmandate gewinnt. Bei den
Listenplätzen der CDU-Landesverbände ist eine Steuerung relativ leicht,
wenn die Bundespartei die klare Ansage macht, mehr Frauen aufzustellen.
Schwieriger ist eine Einflussnahme zugunsten von Frauen bei der
Nominierung der Kandidaten in den Direktwahlkreisen. Dort entscheiden
die Mitgliederversammlungen, also die Parteibasis.
Oft gibt es
enge und persönliche Verhältnisse zu den jeweiligen Kandidaten. Vorgaben
aus Berlin, selbst von den Landesverbänden, werden oft kritisch gesehen
und als Einmischung betrachtet. Das Thema Frauenförderung kam am Montag
auf die Tagesordnung des Präsidiums, nachdem zuvor vier
einflussreichere Christdemokratinnen angekündigt hatten, nicht erneut
für den Bundestag kandidieren zu wollen.
Die Abgänge zeigten,
dass die Partei weiter "ein chronisches Frauenproblem" habe, sagte eine
Christdemokratin im Vorfeld der Präsidiumssitzung. Es sei eine reine
Zeitfrage, bis der CDU das als Schwäche vorgehalten werde. Die
Frauenquote habe sich als unzureichend erwiesen. Die Unionsfraktion
besteht derzeit knapp zu einem Viertel aus Frauen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur