Berlin schließt ab Dienstag alle allgemeinbildenden Schulen
Archivmeldung vom 13.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttBerlin schließt ab Dienstag alle allgemeinbildenden Schulen. So steht es in einem Brief der Berliner Bildungsverwaltung, der dem rbb vorliegt, der Freitagfrüh an alle Schulleiterinnen und -leiter der allgemeinbildenden Schulen verschickt wurde. Bereits ab Montag sind alle Oberstufenzentren geschlossen.
Für Schüler der Klassen 1-6 wird es eine Notbetreuung geben. Und zwar für die Eltern, die zu den von der Gesundheitsverwaltung definierten Berufsgruppen gehören. Welche das genau sind, ist noch nicht bekannt. Als sicher gilt aber, dass etwa Ärzte und Pflegekräfte dazu gehören.
Weiß: Koalition handelt in der Corona-Krise schnell und konsequent
Der Deutsche Bundestag hat am heutigen Freitag Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld beschlossen. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagfraktion, Peter Weiß: "Die Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus treffen auch die Wirtschaft hart. Deshalb handelt die Koalition schnell und konsequent, um unsere Betriebe und unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schützen. Wo die Arbeit kurzfristig eingestellt werden muss, Produktionsabläufe gestört werden, Lieferbeziehungen nicht mehr funktionieren - da hilft das schon in früheren Krisen bewährte Instrument der Kurzarbeit.
Deshalb ermöglichen wir jetzt Kurzarbeit mit vollem Ersatz der Sozialversicherungsbeiträge für alle, die unter der Krise leiden. Künftig reicht es aus, wenn nur 10 Prozent der Belegschaft vom Arbeitsausfall betroffen ist. Auch Arbeitszeitkonten müssen nicht ins Minus gelaufen sein. Zudem werden die Regelungen auch auf Zeitarbeiter ausgedehnt. Wir sind für die Anwendung dieses Instruments besser aufgestellt als je zuvor. Rund 26 Milliarden Euro beträgt die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit - ein Rekordstand."
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit stellt Veranstaltungen bis 19. April ein
Anlässlich der Diskussion über präventive Maßnahmen im Zuge der Covid-19-Pandemie erklärt die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit: "Als politische Bildungseinrichtung mit rund 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Jahr, Partnern und Stipendiatinnen und Stipendiaten setzen wir angesichts der aktuellen Entwicklungen auf weitreichende präventive Maßnahmen im Gesundheitsschutz. Daher werden wir bis zum 19. April 2020 keine Veranstaltungen in Deutschland durchführen. Ab Montag, den 16. März 2020 wird der Großteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Inland mobil arbeiten."
Vorsitzender des Weltärztebundes hält flächendeckende Schulschließungen nicht für sinnvoll
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich gegen flächendeckende Schulschließungen ausgesprochen. Im Inforadio vom RBB sagte er am Freitag, Schulschließungen seien nur in Regionen vernünftig, in denen die Krankheit verstärkt auftritt: "Regionale Schulschließungen - dort wo Cluster von Infektionen sind, oder [...] wo es nicht kontrollierbare Grenzen mit dem Zufluss von Infizierten gibt - machen Sinn. Flächendeckende Schulschließungen machen in meinen Augen überhaupt keinen Sinn, weil die Folgeprobleme bei Familie, bei Krankenhäusern [und] bei allen anderen einfach viel größer sind." Das beste Beispiel dafür sei Italien, sagte Montgomery: "Italien hat von Anfang an alle Kindertagesstätten und Schulen geschlossen und [sie] haben es überhaupt nicht im Griff."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots) / CDU/CSU - Bundestagsfraktion (ots) / Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit / Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)