Gesundheitsreform reißt neues Loch in Rentenkasse
Archivmeldung vom 04.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Beschlüsse der großen Koalition zur Gesundheitsreform reißen ein neues Loch in die Rentenkasse. Wie stern.de berichtet, kosten die 2007 geplante Steigerung der Krankenkassenbeiträge um 0,5 Prozentpunkte die Rentenversicherung 500 Millionen Euro im Jahr. Das haben Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung ergeben.
Für pflichtversicherte Rentner zahlt die Rentenkasse faktisch den
Arbeitgeberanteil, freiwillig Versicherte bekommen einen
Beitragszuschuss in Höhe des halben durchschnittlichen
Kassenbeitrages. Die Ausgaben für die Krankenversicherung der Rentner
betrugen im vergangenen Jahr 14,3 Milliarden Euro.
Das neue Loch verschärft vor allem die Finanznot der Rentenkasse im Jahr 2008. Für das nächste Jahr hat die große Koalition schon eine Beitragserhöhung um 0,4 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent beschlossen. Für das Jahr 2008 hatte der Schätzerkreis im Mai vor einer drohenden Beitragserhöhung auf bis zu 20,2 Prozentpunkte gewarnt. Als Alternative dazu sind in der großen Koalition höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Da Finanzminister Peer Steinbrück im Jahr 2008 bereits 1,5 Milliarden Euro Zuschüsse für die Finanzierung der Krankenversicherung der Kinder aufbringen muss, würden sich aber die Probleme für den Bundeshaushalt weiter verstärken.
Quelle: Pressemitteilung stern.de