Pflegebeauftragte: Im Ausland für Tätigkeit in Deutschland schulen
Archivmeldung vom 02.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts des Personalmangels in der Pflege hat der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, Partnerschaften mit Ausbildungsstätten in anderen Ländern angeregt. "Es wäre ein wichtiger Schritt, schon während der Ausbildungsphase im Heimatland eine Qualifizierung mit Blick auf eine mögliche Tätigkeit in Deutschland anzubieten", sagte Westerfellhaus dem "Handelsblatt".
Die bürokratischen Hürden für eine Arbeitsaufnahme ausländischer Pflegekräfte in Deutschland seien insgesamt zu hoch. "Wir müssen die Berufsanerkennungsverfahren sehr viel stärker verschlanken." Eine bessere Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ist ein Bestandteil der "Konzertierten Aktion Pflege" der Bundesregierung, die am Dienstag startet. Westerfellhaus machte deutlich, dass die Sprach- und Qualifikationsanforderung nicht gesenkt werden dürften. "Natürlich muss sichergestellt sein, dass da, wo Pflegefachkraft draufsteht, auch Pflegefachkraft drin ist."
Außerdem mahnte er ein behutsames Vorgehen an: "In der Pflege herrscht auch in anderen Staaten ein Mangel, den wir mit gezielten Abwerbeversuchen nicht vergrößern dürfen." Der gelernte Krankenpfleger und frühere Präsident des Deutschen Pflegerats hält bei der Fachkräfteanwerbung aber "Win-win-Situationen" für möglich. "In vielen asiatischen Ländern etwa spielt die geriatrische Versorgung wegen der alternden Gesellschaft eine zunehmende Rolle, derzeit fehlen dort aber noch Qualifizierungswege", sagte er. "Warum sollten nicht Aufenthalte in Deutschland dazu führen, dass ausländische Kräfte später mit neuen Kompetenzen zurückkehren und diese in ihrer Heimat nutzen können?".
Quelle: dts Nachrichtenagentur