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Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr hat keine Zukunft

Archivmeldung vom 02.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Daumen runter, Gefällt nicht, Nein (Symbolbild)
Daumen runter, Gefällt nicht, Nein (Symbolbild)

Foto: Pixman
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die bisher als "europäisches Leuchtturmprojekt" gepriesene Fernwärmeschiene Rhein Ruhr (FWSRR) ist in der Schublade verschwunden. Laut Landesregierung wurde das Aus schon zu Jahresbeginn beschlossen.

"Die Steag Fernwärme GmbH, die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH und die Energieversorgung Oberhausen AG sind im 1. Quartal 2021 nach eingehender und intensiver Beratung übereingekommen, die Planungen zum Bau der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr (FWSRR) in ihrer ursprünglichen Form nicht weiter zu verfolgen", schreibt NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion, die der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vorliegt.

Begründet wird das Aus mit einem "Wandel der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen" seit dem Start des Projekts im Jahr 2015. Die drei beteiligten Unternehmen hätten neue und CO2-sparende Alternativen zur Sicherung der Fernwärmeversorgung im Ruhrgebiet und im Rheinland. Die ursprünglich angestrebten Emissionseinsparungen von jährlich 100.000 Tonnen CO2 würden heute schon ohne den Bau der geplanten Verbindungstrasse Rhein-Ruhr erreicht und sogar noch überschritten, so Pinkwart.

Für den früheren NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) ist der Abgesang auf die große, zusammenhängende Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr eine "bestürzende Nachricht", die ihn fassungslos mache. Remmel wirft der Landesregierung vor, "blauäugig" mit dem Thema Fernwärme umzugehen. Die bevorstehende Abschaltung zahlreicher Kohlekraftwerke in NRW, womöglich schon vorgezogen bis zum Jahr 2030, werfe die bisher unbeantwortete Frage auf, wie Fernwärme künftig verlässlich erzeugt werden könne.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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