"Spiegel": Schwerpunkt im neuen AfD-Programm soll Islamkritik werden
Archivmeldung vom 12.03.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie AfD hält die Themen Asyl und Euro für "verbraucht" und will bei der Vermarktung ihres neuen Programms voll auf Islamkritik setzen. Das zeigen interne E-Mails des Parteivorstands, die dem "Spiegel" und dem Recherchezentrum "Correctiv" vorliegen.
Darin schreibt AfD-Vizechefin Beatrix von Storch an Vorstandskollegen, dass "der Islam das brisanteste Thema des Programms überhaupt" und für die "Außenkommunikation" am besten geeignet sei. "Asyl und Euro sind verbraucht, bringen nichts Neues", so Storch weiter. "Die Presse wird sich auf unsere Ablehnung des politischen Islams stürzen wie auf kein zweites Thema des Programms."
Vor der AfD-Basis wollte Storch diese Strategie aber geheim halten. Zum Ärger vieler Parteifreunde waren entsprechende Passagen nicht in den Unterlagen enthalten, die für eine interne Umfrage an die Mitglieder versandt worden waren.
Storchs Vorstandskollege Albrecht Glaser berichtete ihr per E-Mail, dass "die Zahl der Beschwerden" über die starken Eingriffe in die Umfrage "nicht abreißt". Storch hielt dagegen: "Wir müssen das Thema Islam mit einem Knall öffentlich machen! Wenn wir das noch dazu in unverbindlicher Fragemanier vorwegnehmen, machen wir einen kommunikativen Fehler."
Quelle: dts Nachrichtenagentur